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Seit ihrer Eröffnung den Kritikern von Fast Fashion ein Dorn im Auge: die Mall of Berlin.

© Kitty Kleist-Heinrich

Mall of Berlin: Aktivisten protestieren mit Flashmob gegen Fast Fashion

Plötzlich regnete es in dem belebten Einkaufzentrum am Potsdamer Platz Geldscheine von der Decke, Dutzende Menschen lagen auf dem Boden.

"Wir im Westen kaufen immer mehr, tragen die Sachen immer kürzer und produzieren so viel Müll wie nie zu vor", heißt es in dem Facebookaufruf der Extinction Rebellion Berlin. Damit haben sie es geschafft am Samstagmittag nach eigenen Angaben 120 Teilnehmer zu ihrer Flashmob-Protestaktion gegen Konsumgesellschaft und Fast Fashion im Einkaufszentrum "Mall of Berlin" zu versammeln. Die Polizei sprach allerdings nur von 50 Teilnehmern.

Trotzdem bot sich den Besuchern der Mall ein aufsehenerregendes Spektakel. Ein Teil der Aktionisten legte sich wie tot auf den Boden des großen Innenhofs des Einkaufszentrums. Ein anderes Teil ließ von oben Geldscheine auf die "Toten" niederfallen.

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Dieser "sudden Die-in" – quasi die Steigerung eines Sit-ins – sollte laut Veranstaltern "die Vernarrtheit in Marken und Status in der Konsumgesellschaft durch den Kakao ziehen". Schließlich sei die Textilindustrie eine der schmutzigsten Industrien der Welt und produziere jährlich mehr Emissionen als alle internationale Flüge und die Seeschifffahrt zusammen.

Die Bewegung Extinction Rebellion stammt aus England und will mit kreativem Protest die Politik zum Handeln in Umweltschutz auffordern. Erst am vergangenen Montag hatten Aktivisten die Oberbaumbrücke für mehrere Stunden blockiert. Weitere Aktionen sind in Planung. Etwa soll am 27. April erneut ein "Mass-Die-In" stattfinden, offenbar auf dem Gendarmenmarkt.

Nach den Worten von Pressesprecherin Hannah Elshorst sei der bewusste Regelbruch innerhalb der öffentlichen Aktionen die letzte Möglichkeit, von Öffentlichkeit und Regierung nicht länger ignoriert zu werden. "Unsere Aktionen werden friedlich, aber entschlossen sein", prognostiziert sie. "Unsere Gesellschaft ist in einer existenziellen Krise. Um das Schlimmste zu verhindern, müssen wir jetzt handeln."

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