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Berlin: Alle Gutachter einig: Ex-Manager Neuling ist krank

Das jüngste Gutachten macht es amtlich: Der frühere Aubis-Manager Christian Neuling, eine der Schlüsselfiguren im Berliner Bankenskandal, muss nicht mehr vor Gericht erscheinen. Der 63-Jährige ist derzeit wegen Depressionen verhandlungsunfähig.

Das jüngste Gutachten macht es amtlich: Der frühere Aubis-Manager Christian Neuling, eine der Schlüsselfiguren im Berliner Bankenskandal, muss nicht mehr vor Gericht erscheinen. Der 63-Jährige ist derzeit wegen Depressionen verhandlungsunfähig. Das Verfahren gegen Neuling wegen Steuerhinterziehung wird voraussichtlich am kommenden Montag eingestellt – vorläufig.

Geglaubt hatte Neuling im September fast niemand mehr – nachdem der Krankgeschriebene den Berlin-Marathon in beachtlicher Zeit absolviert hatte. Auch ein zweites Gutachten, mit demselben Ergebnis, genügte der 19. Großen Strafkammer nicht. Deshalb beauftragte das Gericht am ersten Prozesstag Hans-Ludwig Kröber, einen der angesehensten psychiatrischen Gutachter Deutschlands. Doch auch Kröber kam bei seinen Besuchen in der Klinik zu dem Ergebnis, dass Neuling derzeit nicht in der Lage sei, einer Verhandlung zu folgen. Dem Vernehmen nach geht das neue Gutachten davon aus, dass der Angeklagte im September zwar verhandlungsfähig gewesen wäre. Nach der Aufregung um den Marathon und durch den anstehenden Prozess habe er aber einen ernsthaften Rückfall erlitten.

Jetzt wird im Kriminalgericht Moabit also ohne Neuling weiter um Steuerhinterziehung verhandelt. Im vergangenen Mai war bereits ein Betrugsprozess gegen den Aubis-Manager krankheitsbedingt geplatzt. Sobald der 63-Jährige als geheilt gilt, muss er sich aber erneut der Justiz stellen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hatte sich im August dafür ausgesprochen, dass der Prozess gegen Neuling so bald wie möglich wieder aufgerollt wird. kf

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