Geburtstag von Nina Hagen: Alt und cool

Jeder möchte lange leben, aber keiner will alt werden. Alt – wie das schon klingt. Nach Heulen und Zähneklappern. Ab wann ist man eigentlich alt? Wenn nichts mehr so richtig geht? Ist jener alt, der die meiste Zeit des Tages in Wartezimmern verbringt? Wer nur noch ratlos vor dem Häufchen Tabletten sitzt, die ihm der Arzt verschrieben hat? Gibt es nicht auch Leute, die alt sind, sich aber nichts anmerken lassen? Zum Beispiel Katja Ebstein, die gestern 70 wurde und die man immer noch mit ihrer großen Brille auf einem Fahrrad strampelnd und dabei jugendfrisch trällernd in Erinnerung hat.

Oder heute, die nächste Berliner Jöhre und hauptstädtische Rockröhre Nina Hagen, die manchmal wie ihre eigene Großmutter und dann wieder wie ein Teenager ausschaut, die so krass cool rüberkommt, dass man sie noch immer wie damals als die freche Hiddensee-Nixe wahrnimmt, die ihrem Macker Michael die Noten um die Ohren haut, weil der den Farbfilm vergessen hat.

Drei Ehen, Punk-Ikone, Ur-Berlinerin, die nach diversen Trips in die Welt immer wieder ihren Koffer in Berlin abstellt und gerade im Berliner Ensemble mit der Familie (Mutter Eva ist auch schon 80!) zur Klampfe singt und bei jedem Heimspiel die Hymne auf „Eisern Union“ singt, dass die Wuhlheide wackelt. Die soll 60 sein? Mir geht das alles viel zu schnell!