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Berlin: Am besten was Neues

Love-Parade-Erfinder und Berlins Clubs einig: Im Sommer soll es zwei große Freiluftpartys geben

Gleiches Bedauern, gleiche Ziele, eine gemeinsame Party: Nach dem Ausfall der Love Parade wollen deren ehemaliger Macher Ralf Regitz und die Club Commission, ein Zusammenschluss mehrerer Berliner Clubs, nun gemeinsame Sache machen. Das Ziel: am 9. Juli zwei große Partys als Alternative zur Parade zu veranstalten – die sich nicht gegenseitig das Publikum klauen und die sich eventuell sogar miteinander verbinden lassen. Da sind sich beide Seiten seit gestern einig.

Nach einem Treffen am gestrigen Morgen sagte Olaf Kretschmar, der Sprecher der Club Commission: „Wir haben festgestellt, dass wir die gleichen Ziele haben. Wir werden auf jeden Fall kooperieren – wenn möglich auch in der Zukunft.“ Wie diese Zusammenarbeit letztlich aussehen wird, ist bislang noch unklar. Dafür und um Details der PartyPlanungen bekannt zu geben, seien die Clubbetreiber „organisatorisch noch nicht weit genug“.

Wie berichtet, plant die Club Commission, mit einem Zug von Diskoschiffen, mit brasilianischen Trommelbeats, Ambient- oder Elektronic-Musik über die Wasserstraßen der Stadt zu schippern. Regitz stellt sich für die Party, die er rund um den Großen Stern plant, ähnliche Musik vor. Sie soll allerdings auf Straßen-Tanzbühnen, vom Lkw herunter und in improvisierten Bars zu hören sein.

Regitz und die Clubs hatten schon vor dem Treffen zu verstehen gegeben, was sie antreibt: „Wir verabschieden uns vom Techno-Einerlei, aus dem die Love Parade zuletzt nicht mehr herausgefunden hat“, sagte ein Clubbetreiber. Das Aus der Parade habe die ganze Clubszene in ein schlechtes Licht gerückt. „Unfähig zu organisieren, unfähig, sich zu erneuern – so schien es nach außen.“ Ein Bild, das sowohl Regitz als auch die Clubs schleunigst korrigieren wollen. „Die Berliner Szene hat eine solche Vielfalt zu bieten“, sagte Regitz. „Die wollen wir abbilden.“ Dazu gehört auch: ein neues Maß. Nicht zu groß, nicht zu perfekt. Rauer, mit mehr Distanz zum Mainstream will die Szene die feierwillige Jugend locken.

Was der Senat, der vor Wochen den Ausfall „der Marke Love Parade“ bedauerte, von all den Plänen hält, bleibt abzuwarten. Genehmigungen seien „schnell zu bekommen“, sagte Senatssprecher Michael Donnermeyer. „Es kommt darauf an, ob das Konzept überzeugt. Aber dazu kann ich derzeit nichts sagen.“ mne

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