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Ermyas-Prozess: Angeklagte werden weiter verhört

Am Mittwoch wird der Prozess zum Fall Ermyas M. fortgesetzt. Am 14. Prozesstag sollen die beiden Angeklagten erneut vernommen werden. Nach wie vor bestreiten sie eine Beteiligung an der Tat.

Potsdam - In dem Verfahren müssen sich Björn L. (30) wegen gefährlicher Körperverletzung und Thomas M. (31) wegen unterlassener Hilfeleistung verantworten. Laut Anklage sollen sie am 16. April 2006 an einer Haltestelle mit Ermyas M. in Streit geraten sein und den dunkelhäutigen Potsdamer als "Scheiß-Nigger" beschimpft haben. Dann soll Björn L. das Opfer mit einem Schlag ins Gesicht niedergestreckt haben. Der Familienvater hatte bei dem Angriff schwerste Kopfverletzungen erlitten und wochenlang im Koma gelegen.

Der Streit zwischen Opfer und Tätern war von einer Handy-Mailbox aufgezeichnet worden. Zeugen wollen darauf die hohe Fistelstimme von Björn L. erkannt haben. Nach Angaben seines Arztes hatte der Hauptangeklagte jedoch zur Tatzeit eine Kehlkopfentzündung und war heiser. Am Mittwoch wird auch ein Phonetiker als Zeuge gehört. Dieser soll Angaben darüber machen, ob während einer Kehlkopfentzündungen Schwankungen in der Stimme möglich sind.

Außerdem soll ein Ermittlungsrichter gehört werden, der einen Mitgefangenen von Björn L. vernommen hat. Ihm gegenüber soll L. einmal gesagt haben: "Hätte ich mal richtig reingehauen, dann hätte ich jetzt nicht solche Probleme." Der Mithäftling verweigert aber vor Gericht jede Aussage. Angeblich wird er bedroht. (tso/ddp)

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