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Berlin: Anstehen zur Beratung

Für Rainer Krebs, Sozialexperte beim Diakonischen Werk, sind die Verlierer der Sozialreform schnell ausgemacht. „Das ist die klassische Armutsbevölkerung.

Für Rainer Krebs, Sozialexperte beim Diakonischen Werk, sind die Verlierer der Sozialreform schnell ausgemacht. „Das ist die klassische Armutsbevölkerung.“ Menschen also, die vor der Einführung von Hartz IV schon Sozialhilfe bezogen haben. Zwar erhielten sie mit dem Arbeitslosengeld II monatlich ein wenig mehr Geld, aber dafür hätten sie ihren Rechtsanspruch auf Beratung verloren, die sie vorher in den Sozialämtern erhielten. Die Einrichtungen der freien Träger könnten das Defizit nicht ausgleichen, sagt er. Die Beratungsdienste würden zwar vom Senat mitfinanziert, aber die Zuschüsse für Projekte der Freien Wohlfahrtspflege würden jährlich um 825 000 Euro gekürzt. Derzeit gibt es 15,75 Millionen Euro. „Das bedeutet, dass wir in unseren Beratungsstellen inzwischen Wartelisten einführen“, sagt Krebs. „Es ist eine völlig unbefriedigende Situation.“ Die Probleme seien für die Betroffenen nicht geringer geworden. Sie hätten keine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt und keine Chance, im Job-Center von einem Fallmanager betreut zu werden. sik

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