Berlin: Ärger über Ausbildungsstopp bei der Post
Entrüstet hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf die Ankündigung der Deutschen Post reagiert, 2005 in Berlin keine Briefzusteller mehr auszubilden (wir berichteten). Gestern Mittag startete die Gewerkschaft mit einer Kundgebung vor dem PostbankHochhaus am Halleschen Ufer mit etwa 150 Post-Auszubildenden eine Aktionswoche.
Entrüstet hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf die Ankündigung der Deutschen Post reagiert, 2005 in Berlin keine Briefzusteller mehr auszubilden (wir berichteten). Gestern Mittag startete die Gewerkschaft mit einer Kundgebung vor dem PostbankHochhaus am Halleschen Ufer mit etwa 150 Post-Auszubildenden eine Aktionswoche.
Die Post reagiert mit dem Ausbildungsstopp nach eigenen Angaben auf die Entscheidung des Senats, die Briefe der Berliner Verwaltung künftig von dem Post-Konkurrenten Pin AG zustellen zu lassen. Es handelt sich laut Günter Schulz vom Landesverwaltungsamt um jährlich etwa 21 Millionen Briefe und ein Auftragsvolumen von 14 Millionen Euro pro Jahr.
Laut Stephan Teuscher von Verdi hat die Post in Berlin durchaus Personalbedarf: Allein im Briefzentrum Mitte seien 20 000 Überstunden aufgelaufen. Dem entgegnet Sylvia Blesing von der Deutschen Post, das Unternehmen habe für das mittelfristig sinkende Arbeitsvolumen genug Personal. Da von Berlin aus das gesamte Personal der neuen Bundesländer koordiniert werde, könnten Verkehrsspitzen mit Personal aus anderen Bundesländern bewältigt werden.
Auch die Pin AG bildet nicht aus. Aufsichtsratschef Bernhard Klapproth möchte das erst tun, wenn die Inhalte des Ausbildungsberufs „Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen“ auch für andere Unternehmen außer der Deutschen Post zugeschnitten sind.
Susanne Stumpenhusen von Verdi kritisiert die Vergabe des Senatsauftrags an die Pin AG. Berücksichtigt werden sollten „vorrangig Betriebe, die ausbilden“. bech
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