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Berlin: Aubis-Prozess beginnt

Wienhold und Neuling ab 2. März wegen Betruges vor Gericht

Die MillionenAffäre bei der Berliner Immobilienfirma Aubis kommt im März vor Gericht. Nach langwierigen Ermittlungen müssen sich vom 2. März an die Aubis-Geschäftsführer Christian Neuling und Klaus Wienhold vor dem Landgericht verantworten. Ihnen würden Betrug und Prozessbetrug vorgeworfen, sagte Justizsprecher Björn Retzlaff am Freitag. Anklage gehen die beiden war schon vor zwei Jahren erhoben worden.

Dass es bis zum Prozessbeginn so lange dauerte, liege an der starken Arbeitsbelastung der zuständigen Kammer, sagte Retzlaff. Die 19. Kammer hatte erst das umfangreiche und langwierige Volksbank-Verfahren abgeschlossen. Außerdem hoffte die Kammer auf die Auslieferung des Unternehmers Michael Rottmann. Er gilt als Drahtzieher in einem der größten Betrugsfälle bei der Privatisierung ostdeutscher Unternehmen und hat sich nach England abgesetzt. Wäre er bereits ausgeliefert worden, hätte die Kammer den Prozess gegen ihn und sieben weitere Angeklagte vorgezogen, weil dieses das ältere Verfahren ist.

So aber stehen nun Wienhold und Neuling vor Gericht, gemeinsam mit zwei weiteren Männern. Es geht um überteuerte Lieferungen des Leipziger Energieversorgers Elpag. Insgesamt sollen mehrere Plattenbau-Sanierungsgesellschaften um Millionen betrogen worden sein. Wienhold und Neuling hatten die Vorwürfe stets bestritten. Die beiden Angeklagten Sven A. und Manfred P. müssen sich wegen Beteiligung am Prozessbetrug verantworten. Die beiden sollen versucht haben, in Leipzig mit falschen Angaben Zahlungsansprüche gegen die Sanierungsgesellschaften vor Gericht durchzusetzen. Bisher sind 17 Verhandlungstage bis Ende Mai terminiert.

Umfangreiche Kreditvergaben an Aubis und eine Barspende der beiden Aubis-Manager über 20 452 Euro an die CDU hatten 2001 in Berlin die Bankenaffäre ausgelöst, in deren Folge die große Koalition von SPD und CDU zerbrach. fk/dpa

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