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Berlin: Auf nach Zehlendorf ! (Kommentar)

Wenn der Arzt und Unternehmer Hans-Georg Fritz seine Patienten nicht mehr nach den Regeln der Sozialversicherung behandeln will, darf er dies tun: Der Doktor muss nur die Kassenzulassung zurückgeben und kann sich dann ganz auf das Wohl von Privatversicherten konzentrieren. In seinem Kiez, dem Märkischen Viertel, wird er wenig Erfolg haben.

Wenn der Arzt und Unternehmer Hans-Georg Fritz seine Patienten nicht mehr nach den Regeln der Sozialversicherung behandeln will, darf er dies tun: Der Doktor muss nur die Kassenzulassung zurückgeben und kann sich dann ganz auf das Wohl von Privatversicherten konzentrieren. In seinem Kiez, dem Märkischen Viertel, wird er wenig Erfolg haben. Besserverdienende gibt es hier wenig. Wir raten Dr. Fritz deshalb, die Praxis nach Zehlendorf, Steglitz oder Mitte zu verlegen. Hier sind die Chancen größer, sich im hart umkämpften Markt der Privatpatienten zu behaupten. Doch spricht leider wenig dafür, dass Fritz konsequent ist. Der Repräsentant von immerhin 1400 Internisten will das bestehende Gesundheitssystem radikal verändern, er will provozieren und Schlagzeilen. Kassenpatienten sollen selber zahlen und dann versuchen, ihr Geld von der Versicherung zurückzubekommen, lautet sein politisches Rezept. Jedem Besucher der Praxis wird versprochen, in den "Genuss" privater Therapie und privater Diagnostik zu kommen. Fürs schöne Gefühl draufzahlen? - so dumm ist niemand, Herr Doktor.

bk

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