Korruption im Berliner Gesundheitswesen: Barmer-Manager wegen Bestechlichkeit und Untreue angeklagt

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen zwei leitende Mitarbeiter der Barmer Ersatzkasse und ein Mitglied des ehemaligen Vorstands der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin erhoben. Es besteht der Vorwurf der Bestechlichkeit und Beihilfe zur Untreue.

Insgesamt sollen die drei Beschuldigten im Alter von 42, 56 und 59 Jahren einen Schaden von mindestens 85 Millionen Euro verursacht haben. Der Angeschuldigte Uwe K. soll in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin mit den beiden mit angeschuldigten Mitarbeitern der Krankenversicherung, Gabriele L. und Michael H., für die Jahre 2014 und 2015 sogenannte Unrechtsvereinbarungen getroffen haben.

Denen zufolge wurden Gesundheitsdaten der Versicherten nachträglich verändert, um auf diesem Wege höhere Zuwendungen aus dem Gesundheitsfonds zu erhalten. Nicht existente Krankheitsdiagnosen der Versicherungsnehmer seien hinzugefügt worden.

Kurz - die Kranken wurden kränker gemacht, als sie waren. Im Rahmen dieser Manipulation soll die KV Berlin 250.000 Euro von der betroffenen Krankenversicherung erhalten haben.

Die Krankenkasse soll unberechtigte Zuweisungen in Höhe von über 85 Millionen Euro erhalten haben. Laut Informationen des WDR habe die Barmer GEK die Vorwürfe nun von sich gewiesen.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Man habe "nicht plausibel kodierte Diagnosen bei der lückenhaften Dokumentation chronischer Erkrankungen" nur nach Prüfung korrigiert - im Interesse der Versicherten. Die KV sprach laut WDR ebenfalls von einer "Datenkorrektur".