
© IMAGO / Emmanuele Contini
„Bei den Temperaturen dramatisch und lebensgefährlich“: Kältebusse für Obdachlose angezündet – Berliner Stadtmission bittet um Spenden
In Moabit ist ein Kältebus für Obdachlose mutmaßlich angezündet worden. Ein Zeuge beobachtete zuvor einen Unbekannten an dem Fahrzeug. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
Stand:
In Berlin sind zwei Kältebusse für Obdachlose einer mutmaßlichen Brandstiftung zum Opfer gefallen. Wie die Polizei mitteilte, beobachtete ein Zeuge gegen 3.15 Uhr in der Nacht zum Sonntag, wie eine unbekannte Person bei einem der Busse der Stadtmission in der Moabiter Seydlitzstraße stand – kurz darauf geriet dieser in Brand.
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Der Zeuge alarmierte die Feuerwehr, die die Flammen löschte. Das Fahrzeug brannte im vorderen Bereich nahezu vollständig aus. Die Flammen haben auch einen daneben parkenden zweiten Kältebus beschädigt. Das Landeskriminalamt ermittelt wegen Brandstiftung.
„Das ist bei den aktuellen Temperaturen dramatisch und lebensgefährlich für viele Menschen, die heute Nacht bei Minusgraden auf der Straße sind“, erklärt Christian Ceconi, Direktor der Berliner Stadtmission. Zum Glück für die Verantwortlichen hat der gemeinnützige Träger Gebewo der Berliner Stadtmission kurzfristig einen VW-Bus mit Rollstuhlrampe zur Verfügung gestellt, teilt der Verein auf seiner Webseite mit.
„Dennoch brauchen wir jetzt dringend Geldspenden, um einen neuen VW-Crafter zu kaufen und den zweiten Kältebus so schnell wie möglich zu reparieren und wieder fahrtauglich zu machen“, ergänzt Christian Ceconi. Dafür rufen die Mitglieder zum Spenden auf.
Kältebusse werden von rund 60 Ehrenamtlichen gefahren
Die Kältebusse werden von rund 60 Ehrenamtlichen gefahren und betreut, sie bringen Schlafsäcke, heißen Tee und Suppe zu Obdachlosen - oder fahren diese in eine Notunterkunft, um sie vor einem Kältetod zu bewahren, wenn die Betroffenen das wünschen.
„In Nächten wie diesen ist die Anrufrate hoch, da gehen im Schnitt 120 Anrufe und mehr ein“, berichtete Stadtmissionsprecherin Barbara Breuer. „Nicht alle Menschen wollen aber in eine Notunterkunft gebracht werden, manchen reicht auf ein Schlafsack und ein Tee.“ Breuer betont: „Mit zwei Bussen kann man natürlich nicht das schaffen, was sonst drei schaffen.“ (Tsp, dpa)
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