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Trans Frau Kylie, die ihren Arbeitgeber McDonald’s wegen Diskriminierung verklagt hat.

© Amélie Baasner.

Bei McDonald’s diskriminiert?: Jetzt muss ein Berliner Gericht im Fall der trans Frau Kylie entscheiden

Letzten Sommer verklagte Kylie ihren Arbeitgeber, nachdem ihr der Zugang zur Frauenumkleide verwehrt wurde. Der Gütetermin scheiterte. Nun verhandelt das Arbeitsgericht in Berlin.

Stand:

Im Fall der trans Frau Kylie muss nun das Gericht entscheiden. Das teilte am Donnerstag das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg mit. Bei einer Verhandlung soll am kommenden Donnerstag geklärt werden, ob Kylie eine Entschädigung wegen Diskriminierung zusteht. Zuvor konnte laut Gericht bei einer Güteverhandlung keine Einigung erzielt werden.

Kylie verklagte ihren Arbeitgeber im vergangenen Sommer, weil ihr als trans Frau zuvor von einer Kollegin der Zutritt in die Frauenumkleide verwehrt worden war. Kylie hatte sich nach dem Vorfall zunächst an ihren Vorgesetzten, dann an die Personalchefin gewendet. Diese schlugen ihr vor, sich in einem eigenen Raum umzuziehen. Auch eine Kündigung legten sie ihr nahe. Beide Vorschläge lehnte Kylie ab und klagte. Laut eigener Aussage wollte sie damit auch ein Zeichen für andere trans Personen setzen. 2017 war sie aus Libyen nach Deutschland geflohen, weil ihr aufgrund ihrer queeren Identität Haft droht.

McDonald’s erklärte damals auf Tagesspiegel-Anfrage entgegen Kylies Aussage „sehr wohl“ versucht zu haben, Vorschläge zu machen, die für alle Mitarbeitenden zufriedenstellend seien. Im ersten Gerichtstermin erklärte die Anwältin des Konzerns, man müsse Verständnis für Mitarbeitende haben, die sich „gestört“ fühlen und begründete dies mit dem muslimischen Glauben der Kollegin, die Kylie den Zutritt zur Umkleide verwehrte. Den Vorwurf der Diskriminierung streitet der Konzern ab.

Nun muss das Arbeitsgericht in Berlin entscheiden, ob Kylie eine Entschädigung nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zusteht.

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