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Berlin: "Berlin könnte Olympia-Joker 2016 werden"

Berlin soll Geduld zeigen - um am Ende zu siegen. Der Präsident des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen, rät der Hauptstadt, auf die Bewerbung 2012 zu verzichten und stattdessen 2016 anzutreten.

Berlin soll Geduld zeigen - um am Ende zu siegen. Der Präsident des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen, rät der Hauptstadt, auf die Bewerbung 2012 zu verzichten und stattdessen 2016 anzutreten. Die Stadt könne die Zeit nutzen, sich mit sportlichen Großveranstaltungen zu profilieren. "Berlin könnte der Joker für Olympia 2016 sein", sagte von Richthofen am Montag. "2012 wird es sehr schwer für Deutschland, sich gegen die starke internationale Konkurrenz erfolgreich zu positionieren", erklärte von Richthofen. "Wenn die deutsche Bewerbung krachend untergegangen ist, dann braucht man einen Hammerschlag, um für die Spiele 2016 nachzulegen. Das könnte dann Berlin sein."

Mit seiner Empfehlung an Berlin, "zu Gunsten der anderen Bewerber zu verzichten" und die Hoffnungen auf 2016 zu richten, steht der DSB-Präsident im Widerspruch zur Position des Nationalen Olympischen Kommitees. Das NOK hat für den Fall des Scheiterns einer Bewerbung für 2012 entschieden, für die Spiele 2016 "vorzugsweise mit dem selben Kandidaten" ins Rennen zu gehen.

Der DSB-Präsident erwartet indesnicht, dass sein Rat befolgt wird. "Ich gehe davon aus dass sich Berlin bewerben wird." Dagegen spricht seiner Ansicht nach vor allem die desolate Finanzlage des Landes. "Wir werden bei der Auswahl des Bewerbers sehr darauf achten, wie hoch die Zustimmung der Bevölkerung am Ort ist. 80 bis 90 Prozent müssen es schon sein. Bei den deutlichen Einsparungen, die auf die Stadt zukommen, wird die Freude an der Bewerbung deutlich nachlassen."

Skeptisch äußert sich der DSB-Präsident auch über die Möglichkeiten einer privaten Finanzierung der Olympia-Bewerbung. "Ich glaube schon, dass die Privatwirtschaft die nötigen paar hunderttausend Mark für Hochglanzbroschüren und eine Machbarkeitsstudie aufbringen wird. Aber wenn es in die entscheidene Phase geht, werden auch öffentliche Mittel gebraucht. In Berlin sehe ich auch nicht die Großkonzerne, die im Wettbewerb mit anderen Bewerberstädten einsteigen wollen." Der DSB-Präsident legt Berlins Finanzpolitikern nahe, sich anzuschauen, in welchen Größenordnungen die Olympiakosten in anderen Bewerberländern in den Haushaltsplanungen berücksichtigt sind.

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