
© Neda Rajabi
„Berlin muss sich stärker um die Kinder kümmern“: Deutsch-Iranerin erklärt die Probleme bei der Integration Geflüchteter
Mit fünf Jahren floh Tara Paighambari mit ihrer Mutter aus dem Iran nach Berlin. Sechs Jahre verbrachte sie in Flüchtlingsunterkünften. Heute ist sie Unternehmerin von zwei Cafés und Aktivistin.
Stand:
Frau Paighambari, in den Neunzigerjahren kam Ihr Vater ins berüchtigte Evin-Gefängnis in Teheran. Sie schreiben in Ihrem Buch „Café der Freiheit“, als Unternehmer wurde ihm Steuerhinterziehung vorgeworfen. Dieses Gefängnis ist dafür bekannt, dass dort politische Gegner des Mullah-Regimes landen. Sie mussten mit Ihrer Mutter so schnell wie möglich das Land verlassen. Wie haben Sie die Flucht als fünfjähriges Kind erlebt?
Als Kind habe ich nicht ganz verstanden, was ein Gefängnis ist und was „eingesperrt sein“ heißt. Was ich mitbekommen habe, war die tiefe Trauer meiner Mutter. Ich habe viel von dem, was mir passiert ist, im Spiegel meiner Mutter erlebt und wie sie damit umgegangen ist – wie viel sie geweint hat, was sie geredet hat, mit meinen Großeltern, und wie sie kämpfen musste. In der Region, aus der ich komme, ist es üblich, dass man sehr schnell versucht, sich zu rechtfertigen. Besonders, wenn man sich als Frau politisch engagiert hat und in Schwierigkeiten geraten ist, so wie meine Mutter auch.
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