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Berlin: Berliner Chronik: 28. Januar 1976

Vor 25 Jahren berichteten wir:Weil es bei der BVG an Schreibkräften mangelt, kam die Antwort telefonisch: Der Busfahrer hätte sich größzügiger verhalten sollen. Man werde ihn das wissen lassen, sobald man ihn ermittelt habe.

Vor 25 Jahren berichteten wir:

Weil es bei der BVG an Schreibkräften mangelt, kam die Antwort telefonisch: Der Busfahrer hätte sich größzügiger verhalten sollen. Man werde ihn das wissen lassen, sobald man ihn ermittelt habe. Ein 15jähriger Junge war gegen 19 Uhr 20, so die Mutter in ihrem Beschwerdebrief an die BVG, in Wannsee in einen Bus der Linie 66 eingestiegen. Da der Junge kein Geld, sondern nur für die Buslinien 18 und 3 eine Monatskarte besaß, ließ seine Klavierlehrerin für ihn auf ihrer Sammelkarte ein Fahrfeld entwerten. Am S-Bahnhof Wannsee stieg die Lehrerin aus, um die S-Bahn zu erreichen. Der Fahrer, obwohl er wußte, daß für den Jungen vorher bezahlt worden war, und er dies auch bei einer Kontrolle hätte bezeugen können, forderte er den Jungen mit den Worten zum Aussteigen auf: bei einer eventuellen Kontrolle könne der Jugendliche nicht beweisen, daß die Fahrt bezahlt worden sei, denn die Frau sei ja ausgestiegen. Bei einer Kontrolle bedeutete das dann 20 Mark wegen "Schwarzfahrens". Die BVG-Pressestelle ließ auf Anfrage wissen, daß vom Prinzip her der Busfahrer sich richtig verhalten habe. Allerdings: auch die Pressestelle der BVG räumt ein, daß - liegen die Verhältnisse so, wie in der Beschwerde geschildert - der Busfahrer den jungen Fahrgast hätte durchaus weiter mitfahren lassen können.

Vor 25 Jahren berichteten wir:

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