
© Ottmar Winter PNN
Wenn Geflüchtete von Angehörigen getrennt sind: Berliner DRK hilft bei Suche nach Vermissten des Ukraine-Kriegs
In den Wirren eines Krieges passiert es ganz schnell: Angehörige sind plötzlich nicht mehr auffindbar. Dann hilft der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes.
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Seit Beginn des Ukraine-Kriegs unterstützt das Berliner Deutsche Rote Kreuz (DRK) auch Geflüchtete von dort bei der Suche nach ihren Angehörigen. Aktuell arbeite der Suchdienst vor allem in der Prävention und verteile Informationsmaterialien, um Kontaktabbrüchen vorzubeugen, sagte die Leiterin des DRK-Suchdienstes im DRK Landesverband Berlin, Joana Lieball, der Deutschen Presse-Agentur.
In der Berliner DRK-Suchdienstberatungsstelle seien bislang mehr als 15 Anfragen von Menschen aus der Ukraine eingegangen. „In vielen Fällen konnte der Kontakt nach einiger Zeit über Telefon und Internet selbstständig wiederhergestellt werden“, sagte die Suchdienstleiterin.
Sie gehe davon aus, dass noch viele Anfragen, auch bei den DRK-Suchdiensten in den anderen Bundesländern, kommen werden. „Es ist noch viel Bewegung da, viele Menschen sind noch unterwegs“, sagte Lieball.
Wer noch nicht fündig geworden sei, aber Berlin verlasse, werde an eine der 92 DRK-Suchdienstberatungsstellen in Deutschland oder auch an die zuständigen Suchdienste der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung im Ausland vermittelt.
Das Rote Kreuz sucht weltweit nach Vermissten
Das DRK und die Schwestergesellschaften im Ausland suchen weltweit nach Menschen, die aufgrund von bewaffneten Konflikten, Katastrophen, Flucht und Vertreibung und Migration von Angehörigen getrennt wurden oder verschollen sind und klären ihre Schicksale.
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Im vergangenen Jahr hat allein das Berliner Rote Kreuz eigenen Angaben zufolge mehr 300 Beratungen zur Internationalen Suche durchgeführt. In 32 Fällen konnte demnach eine internationale Suche eingeleitet werden. Hauptländer waren Syrien und Afghanistan.
Laut Leiterin Joana Lieball können schon einfache Dinge wie das Auswendiglernen von E-Mail-Adressen und Telefonnummern helfen, miteinander in Kontakt zu bleiben. Für Kinder sei es im Falle einer Trennung besonders wichtig, die Vor- und Nachnamen der Eltern zu kennen. (dpa)
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