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Im Oktober 2006 übernahm Aleksander Dzembritzki (l.) die Leitung der Rütli-Schule in Neukölln. Sie warm vorher in die Schlagzeilen geraten, weil sich die Lehrer nach Gewaltvorfällen mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit wandten.

© Steffen Kugler/dpa

Berliner Landespolitik: Aleksander Dzembritzki wird Sport-Staatssekretär

Der SPD-Politiker aus Reinickendorf ist gelernter Pädagoge. Im neuen Amt löst er Christian Gaebler ab.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Aleksander Dzembritzki, Bezirkspolitiker aus Reinickendorf und von Beruf Lehrerausbilder, wird am 8. Mai vom Senat zum neuen Sport-Staatssekretär ernannt. Im neuen Amt muss er sich auch um die Landeskommission „Berlin gegen Gewalt“ kümmern. Der 49-jährige Sozialdemokrat löst den Parteifreund Christian Gaebler ab, der als Chef der Senatskanzlei ins Rote Rathaus gewechselt ist.

Drei Jahre leitete er die Rütli-Schule

Für seine neue Aufgabe bringt Dzembritzki wichtige Voraussetzungen mit. Der Pädagoge, der vorher an einer Hauptschule in Lübeck tätig war, übernahm 2006 die Leitung der Neuköllner Rütli-Schule, damals ein Hort der Gewalt und des Integrationsversagens. Der SPD-Mann war am Reformprozess beteiligt, der die Schule später zu einem Berliner Vorzeigemodell machte. Drei Jahre später gab Dzembritzki den aufreibenden Job ab und wechselte in die Bildungsverwaltung des Senats, wo er Konzepte für die Aus- und Fortbildung von Lehrern erarbeitet.

Nebenbei ist er Skilehrer und Chef des Kanuvereins „Wander-Paddler-Havel“, im Berliner Norden. Zum Landessportbund (LSB) pflegt Dzembritzki seit jeher gute Kontakte – es ist wohl kein Zufall, dass er mit dem LSB-Ehrenpräsident Peter Hanisch im selben SPD-Ortsverband Hermsdorf organisiert ist.

In der SPD ist er seit 33 Jahren

In der Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf ist der künftige Staatssekretär noch sportpolitischer Sprecher der Sozialdemokraten. Mit 16 Jahren trat er in die SPD ein, sein Vater Detlef Dzembritzki war einst Bezirksbürgermeister und Stadtrat in Reinickendorf, saß elf Jahre im Bundestag und führte fünf Jahre lang den SPD-Landesverband.

„Ich bin stolz darauf, der Sohn meines Vaters zu sein“, sagte Aleksander Dzembritzki vor einem Jahr dem Tagesspiegel. Damals bewarb er sich, allerdings erfolglos, in Reinickendorf um ein Direktmandat für den Bundestag. Jetzt schafft er auf andere Weise den Absprung aus der Kommunalpolitik. Zum neuen Amt wollte sich der SPD-Politiker noch nicht äußern. Ein Sprecher des Innen- und Sportsenators Andreas Geisel sagte: Dzembritzki verbinde gut die Felder Bildung, Sport und Gewaltprävention. Im Gespräch für das Amt waren auch: Der sportpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Dennis Buchner und die Vorsitzende des Sportausschusses im Parlament, Karin Halsch, die aber aus persönlichen Gründen absagte.

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