
Berliner Schülervertreter erwägen Schulstreiks: „Wir fordern eine Bildungspflicht statt einer Präsenzpflicht“
Anjo Genow ist Landesschülervertreter in Berlin. Im Interview spricht er über dürftige Schutzmaßnahmen, Schulstreiks und darüber, wie Homeschooling funktionieren kann.
Herr Genow, in der vergangenen Woche machte in Deutschland der Fall der 13-jährigen Risikopatientin Yasmin aus Hagen Schlagzeilen, die aus Angst vor einer Corona-Infektion trotz eisiger Temperaturen auf Unterricht draußen auf dem Schulhof bestand. Das Jugendamt sorgte sich um das Kindeswohl, drohte zwischenzeitlich mit einer Inobhutnahme des Mädchens. Sie haben sich in einem Foto-Post auf Twitter mit Yasmin solidarisiert. Warum?
Ich fand, dass Yasmin mit ihrer Aktion ein wichtiges Zeichen gesetzt hat. Dass sie mit Asthma nicht in ihren vollen Klassenraum gehen will, vor allem, wenn noch viele Kinder ungeimpft sind, kann ich nachvollziehen. Mein Foto ist entstanden, weil mich Personen in meinem Umfeld auf die Aktion aufmerksam gemacht haben und ich das unterstützen wollte. Ich verstehe nicht, warum die Politik alle Schulen offen halten will und Kindern nicht ermöglicht, von zu Hause aus am Unterricht teilzunehmen, selbst wenn sie es möchten. Dabei sind wir selbst sogar eine Modellschule, die besonders digital aufgestellt ist.
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