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Inflation, Corona und Ukraine-Krieg: Berliner Tafeln sind am Limit — Rationierung nötig
An einigen Ausgabestellen könne nur noch zweiwöchentlich statt einmal pro Woche Essen ausgegeben werden, so die Berliner Tafel-Vorsitzende.
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Die gestiegene Inflation in Deutschland bringt die Berliner Tafel aus Sicht ihrer Vorsitzenden an die Kapazitätsgrenzen. So seien Aufnahmestopps an einigen Ausgabestellen in der Stadt nur durch eine Verringerung des Angebots zu vermeiden, wie Sabine Werth im Interview mit RTL/ntv (Donnerstag) sagte. Dort könnten die Menschen sich nur noch alle zwei Wochen Lebensmittel abholen und nicht mehr einmal pro Woche.
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„Die Zahl der Menschen, die kommen, hat sich in letzter Zeit teilweise verdoppelt“, so die Tafel-Vorsitzende. So könne die Tafel wegen der großen Nachfrage nur weniger Lebensmittel pro Person ausgeben. Darum gelte für viele Kundinnen und Kunden: „Heute leider keine vier Äpfel, sondern nur zwei.“
Als einen Grund nannte Werth, dass aus den Supermärkten zuletzt weniger Spenden von Obst und Gemüse gekommen seien. Teils gingen die übriggebliebenen Lebensmittel auch in die Ukraine.
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Aus Werths Sicht sorgte die Corona-Zeit dafür, dass viele Menschen all ihre Reserven aufgebraucht hätten und nun zu den Ausgabestellen gingen - darunter beispielsweise auch viele Solo-Selbstständige oder Menschen aus der Veranstaltungsbranche, die Insolvenz anmelden mussten. „In unseren Köpfen ist das eigentlich die Mittelschicht“, so Werth laut RTL/ntv. Sie befürchte „ein gewaltiges gesellschaftliches Leck“. (dpa)
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