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Blick auf den Potsdamer Platz (l) und die Hochhäuser Upper West mit dem Motel One und Zoofenster mit dem Hotel Waldorf Astoria am Kurfürstendamm.

© dpa/Jens Kalaene

Berliner Wirtschaft wächst gegen den Trend: Ein Prozent Plus, aber nicht alle Branchen profitieren

Die lokale Wirtschaft der Bundeshauptstadt zeigt sich erstaunlich stabil. Doch einige wichtige Branche spüren davon wenig.

Stand:

Die Berliner Wirtschaft zeigt sich vergleichsweise resilient trotz Krisen. Das zeigt der aktuelle Konjunkturbericht der Investitionsbank Berlin (IBB). Für das kommende Jahr 2026 rechnen die Analysten mit einem Wachstum von 1,8 Prozent.

Der Einzelhandel entwickelte sich in den ersten neun Monaten positiv, die Umsätze stiegen um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, vor allem bei Supermärkten sowie im Versandhandel, während der Facheinzelhandel Einbußen von 5,8 Prozent hinnehmen musste.

Baubranche profitiert von Zinsniveau

Deutlich positiver stellt sich die Lage im Bau dar. Von Januar bis September 2025 wurden 11.032 Baugenehmigungen erteilt, ein Plus von 29,8 Prozent. Der Auftragsbestand stieg im dritten Quartal um 85 Prozent auf 3,99 Milliarden Euro, die Auftragseingänge legten um 29,6 Prozent auf 2,69 Milliarden Euro zu.

Schwächer entwickelte sich dagegen der Tourismus. In den ersten neun Monaten kamen etwa 9,2 Millionen Gäste nach Berlin (minus 3,2 Prozent), die Zahl der Übernachtungen sank auf 22,1 Millionen (minus 4 Prozent).

Die Industrie blieb insgesamt unter Druck. Der Umsatz ging von Januar bis September um 0,4 Prozent auf 26 Milliarden Euro zurück. Stabilisierend wirkte die Pharmaindustrie, deren Erlöse um 9,1 Prozent anstiegen, vor allem im Ausland (plus 10,9 Prozent). Die Industrieexporte legten insgesamt um 3,7 Prozent zu, trotz deutlicher Rückgänge der Ausfuhren in die USA (minus 10,3 Prozent) und nach China (minus 32 Prozent).

Für 2026 erwartet die IBB, dass das normalisierte Zinsniveau Investitionen wieder erleichtert, insbesondere in Immobilien, Industrie und Start-ups. Zugleich warnt sie vor Risiken durch Haushaltskürzungen, Fachkräfteengpässe und technologische Umbrüche. (TSP)

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