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Das Projekt Kantine Zukunft soll gesündere und nachhaltigere Gemeinschaftsverpflegung fördern.

© Adobe Stock/CMP

Kantine fürchtet um Zukunft: Berliner Projekt zur Gemeinschaftsverpflegung stellt seine Erfolge heraus

In den laufenden Haushaltsverhandlungen steht eine Million Euro auf dem Prüfstand.

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Die „Kantine Zukunft“ fürchtet offenbar, im Zuge der laufenden Haushaltsverhandlungen finanziell unter die Räder zu kommen. Das Projekt, das die Weichen für eine nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung stellen soll, war maßgeblich vom grünen Verbraucherschutzsenator Dirk Behrendt angetrieben worden, gehört aber seit der letzten Wahl zum Ressort von dessen CDU-Nachfolgerin Felor Badenberg.

Die Förderung von ursprünglich 1,13 Millionen Euro war im laufenden Jahr bereits auf eine Million gekürzt worden, konkret liegen aber offenbar noch keine weiteren Streichungspläne auf dem Tisch.

Es liegt auf der Hand, dass Geschäftsführer Philipp Stierand und seine Mitarbeiter weitermachen wollen - und sie nehmen deshalb allerhand auf ihre Schultern. „Es geht um die Weiterführung eines erfolgreichen, gut evaluierten Instrumentes für zukunftsfähige Gemeinschaftsgastronomie, Gesundheitsförderung, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz im öffentlichen Bereich“, heißt es in einer Presseerklärung vom Mittwoch.

Der ehemalige Verbraucherschutzsenator Dirk Behrendt (Grüne) trieb das Projekt voran.

© picture alliance/dpa/Christophe Gateau

Laut Erklärung hat das Projekt seit dem Start 2019 über 120 Berliner Großküchen im gesamten Stadtgebiet auf ihrem Weg zu einer nachhaltigeren Gemeinschaftsgastronomie begleitet, „jedes Jedes Jahr kommen etwa 50 weitere Einrichtungen hinzu“.

250
Millionen Euro gibt Berlin im Jahr für Gemeinschaftsverpflegung aus.

Dabei ging es im Wesentlichen um die Weiterbildung von Köchen im Sinne von gesünderer Ernährung mit Bio-Produkten und weniger Fleisch sowie schonenderen Umgang mit Ressourcen. Teilnehmer der Kantinen-Werkstatt gäben jährlich über 11,2 Millionen Mahlzeiten aus und erreichten Tausende von Gästen.

Geschäftsführer Stierand hat vorsorglich aufgeschrieben, weshalb Berlin auf sein Projekt nicht verzichten könne. Aus seiner Sicht hilft das Projekt, die 250 Millionen Euro, die Berlin jährlich für Gemeinschaftsverpflegung ausgibt, zielgenauer mit weniger Abfall und zufriedeneren Gästen einzusetzen.

Ferner stärke das Projekt die Berliner Wirtschaft, weil es frische regionale Zutaten und deren Verarbeitung direkt vor Ort fördere, es unterstütze durch Wissensvermittlung den Weg zur klimaneutralen Stadt, mache den öffentlichen Dienst als Arbeitgeber attraktiver und positioniere Berlin bundesweit als Vorreiter einer zukunftsfähigen Ernährungspolitik.

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