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Isabel Haufe, Geschäftsführerin von Teamgeist GmbH.

© Hasselbad/Teamgeist

Mein erster Job: Als Katamaran-Lehrerin in den Semesterferien arbeiten

Die Berliner Geschäftsführerin Isabel Haufe hat damals ihr Hobby zum Studienjob gemacht: Als Wassersport-Liebhaberin arbeitete sie für eine Segelschule und fand ihr privates Glück.

Eine Kolumne von Isabel Haufe

Stand:

Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, an dem ich das erste Mal eine konkrete Vorstellung davon bekam, was ich später gern beruflich machen möchte.

Vater hat Surfbretter gebaut

In Jena geboren, wuchs ich in einer sportbegeisterten Familie auf. Das lag zum größten Teil an meinem Vater, der damals Surfbretter gebaut und uns mit seiner Liebe zum Wassersport angesteckt hat. Nun ist Thüringen nicht gerade als Surfer-Hotspot bekannt, doch der Stausee der Bleiloch-Talsperre bietet für Anfänger sehr gute Bedingungen. Und als ich dort mit gerade mal sechs Jahren das erste Mal auf einem Surfbrett stand, wusste ich – Wassersport, das wird mein Ding!

Zum Praktikum in der Segelschule kam ich 15 Minuten zu spät.

Isabel Haufe, Geschäftsführerin der Teamgeist GmbH

Nach der Schule schrieb ich mich an der Uni Leipzig für ein Studium mit dem Schwerpunkt Sportmanagement ein. Ein Teil des Studiums sah ein Praktikum in einer Segelschule vor. Der Start ins Praktikum verlief weniger erfreulich: Ich kam etwa 15 Minuten zu spät zu meinem ersten Lehrgang und so begann meine Ausbildung direkt mit einer ordentlichen „Kopfwäsche” meines Trainers.

Mir hat das so viel Spaß gemacht, dass ich später in den Semesterferien als Katamaran-Lehrerin gearbeitet habe. Für mich war das ein echter Traumjob: Ich war auf dem Wasser und bekam auch noch Geld dafür –Jackpot!

Viele meiner Kommilitonen verdienten ihr Geld damals mit Kellnern, was ihnen zwar üppige Trinkgelder einbrachte, aber aus meiner Sicht niemals den Spaß, den Job und das Hobby zu verbinden. Es fühlte sich einfach nicht wie Arbeit an.

Meine Kurse fanden meistens nachmittags und an den Wochenenden statt und waren natürlich auch vom Wetter abhängig. Wobei es relativ wenige Stunden gab, die deshalb ausfallen mussten. Mein Verdienst lag bei etwa zehn Mark die Stunde, so ganz genau weiß ich das aber nicht mehr.

Woran ich mich aber noch sehr gut erinnern kann, ist ein junges Paar, das sich während meiner Segelstunden kennengelernt hat. Soweit ich weiß, haben sie später auch geheiratet – Menschen verbinden hat mir also damals schon gelegen.

In unserer Serie berichten uns Persönlichkeiten aus der regionalen Wirtschaft in loser Reihenfolge über ihre ersten Jobs als Schüler oder Studenten.  

© Tagesspiegel

Um neue Kunden für die Segelschule zu gewinnen, kamen wir auf die Idee, auch größere Firmenkunden für Segelkurse und Katamaran-Ausfahrten zu begeistern. Nichts leichter als das, dachte ich damals: Ich bin sprichwörtlich ins kalte Wasser gesprungen und habe angefangen zu akquirieren. Und das so erfolgreich, dass wir schnell an unsere Kapazitätsgrenze stießen.

Dabei zeigte sich schnell, wie großartig sich gemeinsame sportliche Erlebnisse eignen, innerhalb von Firmenteams einen neuen Zusammenhalt zu fördern. Zu sehen, mit welcher Motivation und mit welchem neu entdeckten Wir-Gefühl die Kunden nach ihren Ausflügen wieder nach Hause fuhren, brachte uns auf die Idee, aus der Segelschule ein Unternehmen zu machen, das sich auf Teambuilding und Firmenevents spezialisiert. Die Idee zu „Teamgeist“ als Unternehmen war geboren.

Übrigens habe ich auch während dieser Zeit mein privates Glück gefunden. Fakt ist, dass ich mit Michael Haufe – genau mit diesem Trainer, der mir damals den „Kopf gewaschen“ hatte in der Segelschule, meinen heutigen Ehemann getroffen habe.

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