
© Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Berliner Zoo im Schwarz-Weiß-Fieber: Hunderte Meter lange Schlange bei den Panda-Babys
Um den Panda-Nachwuchs im Berliner Zoo zu bestaunen, sind einige Besucher extra früh gekommen. Das lange Warten hat sich gelohnt, finden die Gäste.
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Eine hunderte Meter lange Schlange hat sich vor dem „Panda Garden“ des Berliner Zoos gebildet. Es ertönt traditionelle chinesische Musik aus dem Gehege, die Stimmung ist aufgeregt. Familien, Rentner, Hobbyfotografen und Journalisten – sie alle sind wegen einer ganz bestimmten Sache hier: den neuen Panda-Babys.
Knapp zwei Monate nach ihrer Geburt sind die Panda-Zwillinge zum ersten Mal für Besucherinnen und Besucher des Berliner Zoos zu sehen. Auf diesen Moment haben viele spannungsvoll gewartet – und stehen dafür seit Stunden in der Schlange.
Eine Tiermedizin-Studentin aus den USA ist voller Vorfreude in den Berliner Zoo gekommen, da es bei ihr zu Hause keine Pandas zu sehen gebe. Nachdem die elfjährige Luzie aus Köln am Vorabend von den Pandas gehört hat, hat sie ihre Eltern überredet, mit ihr direkt heute in den Zoo zu gehen, erzählt sie.

© Zoo Berlin
Die Jungtiere begeistern auch Erwachsene: „Bei uns zu Hause ist alles voller Pandas, wir sind Fans“, sagt der 33-jährige Nico, der seinem Sohn den Zoobesuch zum Geburtstag geschenkt hat.
Dass der Andrang so groß sein würde, überrascht viele, die sich dann doch lieber nicht in die Schlange stellen. Sie hätte die Pandas ja schon im Fernsehen gesehen, sagt eine ältere Dame, das reiche ihr.
Täglich zwischen 13.30 Uhr und 14.30 Uhr sind die Berliner Pandas zu sehen
Das knapp zehnköpfige Zoo-Personal steht in ihren grünen Jacken hinter der Absperrung und lässt die Besucher in kleinen Gruppen Stück für Stück ins Gehege. Täglich können Gäste die Panda-Mädchen zwischen 13.30 Uhr und 14.30 Uhr bestaunen. Das Panda-Bett wird in der Innenanlage des Geheges aufgestellt. Zu sehen ist immer nur ein Jungtier, das andere befindet sich in der Zeit hinter den Kulissen bei Mutter Meng Meng.
Viele verlassen den „Panda Garden“ mit sichtlicher Begeisterung. Die neunjährige Betty hätte das kleine Panda-Baby am liebsten mit nach Hause genommen. „Es ist so knuffig und süß“, sagt sie voller Freude, als sie aus dem Gehege kommt. Eine ältere Dame erzählt ganz belustigt, dass sich das Panda-Baby sogar einmal um sich selbst gedreht und ihren Hintern den Besuchern entgegengestreckt hätte.
Aber es gibt auch andere Reaktionen auf die Tierbabys: Die 22-jährige Franziska und ihre Mutter sind Jahreskartenbesitzerinnen des Berliner Zoos und enttäuscht, dass sie das Tier nur wenige Sekunden zu Gesicht bekommen haben. Aber die Kleine sei schon süß gewesen, gibt die Mutter dann doch zu.
Schätzungen zufolge konnten nach Angaben einer Zoo-Sprecherin am ersten Tag 500 Gäste die Panda-Zwillinge bestaunen. Der Zoo zeigt sich erfreut über den großen Besucherandrang. Da es viel geregnet habe in diesem Jahr, komme die Geburt der Panda-Zwillinge dem Zoo aus finanzieller Sicht besonders gelegen, sagt Zoodirektor Andreas Knieriem.
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