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Lehrerinnen und Lehrer haben bereits im vergangenen Jahr für kleinere Klassen gestreikt.

© imago images/Bernd Friedel

Gewerkschaft GEW fordert kleinere Klassen: Berlins Lehrer streiken kurz vor den Ferien

Die Gewerkschaft GEW Berlin ruft für den 29. Juni Lehrkräfte zum Warnstreik auf. Sie fordert einen Tarifvertrag mit verbindlich geregelter Klassengröße.

Am Mittwoch, dem 29. Juni, wird es an vielen Schulen erneut zu Unterrichtausfall kommen: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Berlin (GEW Berlin) ruft für diesen Tag zum ganztägigen Warnstreik auf. Die Gewerkschaft will kleinere Klassen an den Schulen erreichen und fordert dafür den Abschluss eines Tarifvertrages zum Gesundheitsschutz, in dem die Klassengröße verbindlich geregelt wird.

Dafür wäre mehr Personal nötig

Kleinere Klassen würden eine geringere Arbeitsbelastung für die Lehrkräfte bedeuten, und auch die Schüler:innen würden davon profitieren, argumentiert die GEW Berlin.

Allerdings würden dann noch deutlich mehr Lehrkräfte gebraucht würden als jetzt schon. Kritiker halten deshalb angesichts des drastischen Lehrermangels die Forderungen der GEW Berlin für unrealistisch.

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Die Gewerkschaft hält dagegen: „Mit einem Tarifvertrag für kleinere Klassen wären wir heute nicht in der katastrophalen Situation, über 1000 Lehrkräfte-Stellen nicht besetzen zu können“, sagte Anne Albers, Leiterin des GEW-Berlin-Vorstandsbereichs Tarifpolitik. Bessere Arbeitsbedingungen seien das beste Mittel gegen Fachkräftemangel. 

Im Juni 2021 habe die GEW BERLIN erstmals zu Verhandlungen über einen TV Gesundheitsschutz aufgefordert, im Januar 2022 dann Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) zu Gesprächen aufgefordert, teilte die GEW Berlin mit. „Da der Finanzsenator sich noch immer weigert, mit uns Gespräche aufzunehmen, ist es notwendig, mit dem Mittel des Arbeitskampfes den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen“, sagte der Vorsitzende der GEW Berlin, Tom Erdmann.

Kritik beim letzten Warnstreik

Der letzte Warnstreik für kleinere Klassen war am 7. April dieses Jahres. Damals hatte es scharfe Kritik unter anderem von Schulleitungen und vom Landesschülerausschuss gegeben, weil an einigen Schulen an diesem Tag Präsentationsprüfungen für das Abitur stattfanden.

Am 29. Juni stehen zumindest keine Prüfungen an. Eine Woche später beginnen die Sommerferien, an den Schulen sind dann schon alle notenrelevanten Arbeiten beendet. Meistens finden in dieser Zeit jedoch vermehrt Ausflüge, Projektwochen oder andere soziale Aktivitäten statt.

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