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Betrieb gestört: Blockade durch Aktivisten: Jänschwalde-Prozess ausgesetzt
Vor drei Jahren drangen Aktivisten auf das Gelände des Kohlekraftwerks in Jänschwalde ein. Der Betreiber fuhr den Betrieb teilweise herunter. Nun sollte ein Prozess gegen einen Aktivisten starten.
Stand:
Der Prozessauftakt gegen einen 41-jährigen Klima-Aktivisten vor dem Amtsgericht in Cottbus ist ausgesetzt worden. Seine Verteidigerin habe wegen einer Krankheit nicht anwesend sein können, sagte der Angeklagte. Den geplanten Prozess begleiteten rund 20 Aktivisten mit kleiner Protestaktion vor dem Amtsgericht. „Heute fand keine Verhandlung statt, die Anwältin war erkrankt und der Angeklagte ist nach Aufruf nicht erschienen“, sagte ein Sprecher des Gerichts.
Im September 2022 waren 20 Aktivisten auf das Betriebsgelände des Kohlekraftwerks in Jänschwalde eingedrungen. Die Aktivisten besetzten Schienen, Gleisanlagen und Förderbänder. Der Betreiber fuhr zwei Kraftwerksblöcke zeitweise herunter.
Es liefen bereits Verfahren gegen weitere Kohlekraftgegner, die an der Aktion in der Lausitz beteiligt gewesen sein sollen. Weil einige von ihnen ihre Identität und Personalien nicht preisgaben, kamen sie ins Gefängnis. Der Energiekonzern Leag beziffert den Schaden durch die Protestaktion laut einem Gerichtssprecher auf etwa drei Millionen Euro.
Der 41-Jährige soll als Begleitperson für einen weiteren angeketteten Aktivisten fungiert haben. Ihm werden laut Anklageschrift gemeinschaftliche Nötigung, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Störung öffentlicher Betriebe vorgeworfen.
© dpa-infocom, dpa:251204-930-379191/1
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