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Berlin: Betrugsanzeigen gegen Billigflieger BerlinJet Geschäftsführer kündigt Rückerstattungen aus „Kulanz“ an

Zahlreiche Geschädigte haben gegen die Billigfluglinie BerlinJet, die ihren Flugbetrieb am vergangenen Donnerstag einstellen musste, Strafanzeige erstattet. Bei der FlughafenPolizeiwache in Schönefeld sowie bei verschiedenen Berliner Polizeidienststellen gingen nach Behördenangaben Anzeigen wegen des Verdachts des versuchten Betruges ein.

Zahlreiche Geschädigte haben gegen die Billigfluglinie BerlinJet, die ihren Flugbetrieb am vergangenen Donnerstag einstellen musste, Strafanzeige erstattet. Bei der FlughafenPolizeiwache in Schönefeld sowie bei verschiedenen Berliner Polizeidienststellen gingen nach Behördenangaben Anzeigen wegen des Verdachts des versuchten Betruges ein. Sie sollen jetzt gebündelt werden.

Indessen meldete sich gestern BerlinJet- Geschäftsführer Torsten Mache telefonisch beim Tagesspiegel und erklärte, dass alle Kunden, die ihre Tickets zurückgeben wollen oder auf Umwegen zurückfliegen mussten, ihr Geld „kulant“ erstattet bekämen. Die ersten 120 Auszahlungen seien bereits erfolgt. Insgesamt hatte es nach seinen Angaben rund 60 000 Buchungen für die ab neun Euro angebotenen Billigflüge von Schönefeld nach München, Beauvais, Mailand und Nizza gegeben. Man sei mit einer neuen Fluggesellschaft in Verhandlungen und hoffe, noch in dieser Woche mit einer Boeing 737-300 wieder an den Start gehen zu können, behauptete Mache.

Die isländischen MD-Airlines wiesen indessen gegenüber dem Tagesspiegel den Vorwurf von Berlin-Jet zurück, sie hätten den Flugbetrieb eingestellt, obwohl Vorauszahlungen für mehrere Tage vorlagen. Es seien drei monatliche Abschlagzahlungen vereinbart gewesen, aber nur die erste Zahlung für den 10. bis 19. Februar erfolgt, so Geschäftsführer Ingimar Haukur Ingimarsson. Als die Zahlung für den 20. bis 28. Februar ausgeblieben sei, habe man die Flüge gestoppt, Berlin-Jet den Vertrag dann am 21. Februar von sich aus gekündigt. Das sei aus „rechtlichen Gründen“ geschehen, erklärte Mache.

Bei Rüdiger Brill, der die „Interessengemeinschaft BerlinJet“ gegründet hat, haben sich inzwischen über 100 Betroffene gemeldet. Angesichts der günstigen Preise seien bis zum Herbst zum Teil ganze Betriebsausflüge gebucht worden, berichtete er. Einige Kunden, die ihre Reservierungen mit Kreditkarten bezahlt hätten, seien später von der Fluggesellschaft aufgefordert worden, das Geld wegen angeblicher Buchungsschwierigkeiten noch einmal direkt zu überweisen.

BerlinJet-Geschäftsführer Torsten Mache glaubt, dass die Kunden dem Billigflieger trotz aller Probleme weiter vertrauen werden. Von seinem Ex-Partner aus Island kam indessen vernichtende Kritik: Den behaupteten finanziellen Hintergrund mit soliden Investoren habe es nicht gegeben, der Flugbetrieb habe lediglich aus den Ticketverkäufen finanziert werden sollen, erklärte MD-Chef Ingimarsson. du-

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