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Das Berliner Nikolaiviertel.

© imago/Jürgen Ritter

Baum hätte gefällt werden müssen: Linden stürzen in Berliner Nikolaiviertel auf Fußgängerweg

Ein abgestorbener Baum stürzt um und reißt einen anderen mit. Verletzt wird niemand. Die morsche Linde war dem Bezirksamt bereits als gefährlich aufgefallen.

Stand:

Wieder sind Bäume in Berlin-Mitte umgestürzt. Zwei Linden krachten in der Nacht zum Montag im Nikolaiviertel auf einen Fußgängerweg. Das Unglück ereignete sich fast unter dem Fenster des Regierenden Bürgermeisters, in Sichtweite des Roten Rathauses. Dessen Parteikollege, der CDU-Abgeordnete aus Mitte, Lucas Schaal wittert ein Amtsversagen und macht dem grünen Bezirksamt in der „B.Z.“ schwere Vorwürfe. Die Linden hätten schon im vergangenen Jahr gefällt werden sollen. Das habe der Bezirk in einer Pressemitteilung im Oktober 2023 angekündigt.

Das Bezirksamt weist das zurück. Es handle sich nicht um die Bäume, deren Fällung im vergangenen Jahr angekündigt worden war, sagte Pressesprecherin Laura Sander dem Mitte-Newsletter. Allerdings habe eine Kontrolle in diesem Jahr ergeben, dass eine der Linden gefällt werden muss. „Dies konnte leider nicht zeitnah umgesetzt werden“, heißt es.

In der Gegend sind tagsüber viele Touristen unterwegs. In diesem Sommer hatten umstürzende Bäume bereits mehrere Menschen verletzt. Im Juni war eine 15 Meter hohe Pappel an der Bezirksgrenze im Mauerpark auf eine Menschengruppe gefallen. Im August war ein Mann von einem herabstürzenden Ast im Kleinen Tiergarten lebensgefährlich verletzt worden.

Solche Unglücke führen Experten auch auf den Klimawandel zurück. Viele Stadtbäume sind durch die Trockenheit der vergangenen Jahre geschwächt. Im aktuellen Fall im Nikolaiviertel stürzte ein abgestorbener Baum um und riss einen gesunden Baum mit. Verletzt wurde niemand, auch Sachschaden ist laut Bezirksamt keiner entstanden. Die Bäume werden in den kommenden Tagen weggeräumt.


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