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Der Nettelbeckplatz im Berliner Bezirk Wedding.

© Imago/Stefan Zeitz

Bürger können Vorschläge machen: Neuer Name für Berliner Nettelbeckplatz gesucht

Joachim Nettelbeck war zur Kolonialzeit am Sklavenhandel beteiligt. Deshalb soll der nach ihm benannte Platz in Wedding künftig anders heißen.

Der Bezirk Mitte sucht einen neuen Namen für den Nettelbeckplatz in Wedding – und alle Berliner Bürgerinnen und Bürger dürfen Vorschläge einbringen. Wer eine Idee hat, kann diese bis 24. April online auf mein.berlin.de veröffentlichen.

Der bisherige Namensgeber Joachim Nettelbeck (1738-1824) war dem Bezirksamt zufolge „aktiv im Versklavungshandel tätig und betrieb Koloniallobbyismus“. Deswegen hatte die BVV Mitte im August 2021 beschlossen, die Umbenennung einzuleiten.

Das Berliner Straßengesetz macht dazu einige Vorgaben: Bereits vorhandene Straßennamen dürfen nicht noch einmal vergeben werden, auch keine ähnlichen Bezeichnungen. Namensgebende Personen müssen seit fünf Jahren tot sein.

Frauennamen werden bevorzugt, weil bisher mehr Männer auf diese Weise geehrt werden. Zudem sei ein Bezug auf Berlin und den Bezirk Mitte wünschenswert, so das Bezirksamt.

Mehr als 30 Vorschläge für die Umbenennung des Nettelbeckplatzes sind bisher eingegangen – darunter „Platz der Kiezmusik“, „Marie-Burde-Platz“ oder auch weniger ernst gemeinte wie „Platzi McPlatzgesicht“. Alle Ideen können online kommentiert und diskutiert werden.

Solche Verfahren können langwierig sein, weil Anwohnende dagegen klagen. Im Afrikanischen Viertel dauerte die Umbenennung von Straßen, die nach Kolonialherren benannt sind, mehrere Jahre.

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