
© Simone Jacobius/TSP
NS-Zwangsarbeiterlager in Berlin: „Komplett erhalten, fast einzigartig in Deutschland“
Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit informiert, wie Lagerinsassen lebten, wie sie ihre Befreiung empfanden – und was Anwohner noch nach Jahrzehnten über das Lager sagten.
Stand:
Sie waren mitten unter uns – aber niemand hat sie gesehen. Im Deutschen Reich gab es etwa 13 Millionen Menschen, die Zwangsarbeit leisten mussten, in allen Bereichen der Kriegswirtschaft, in der Landwirtschaft, in fast allen Betrieben. Untergebracht wurden sie in Lagern wie der heutigen Gedenkstätte „Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit“ in Schöneweide (Britzer Straße 5).
Die 13 Baracken dort waren für jeweils 200 Menschen geplant, auf engstem Raum – wieviele Menschen es letztlich wirklich waren, wissen die Historiker nicht. Privatsphäre gab es gar nicht, gerade mal die Sanitärtrakte waren nach Männern und Frauen getrennt. „Die meisten Bewohner haben ihren Toilettengang lieber in den Betrieben gemacht, in denen sie arbeiteten – dort war es viel sauberer, hieß es immer, und sie konnten die Türen schließen“, erzählt Dr. Roland Borchers, stellvertretender Leiter des Dokumentationszentrum.
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