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Berlin: Bezirksfusion: 8500 Unterschriften gegen Pankow

Der Protest gegen den Bezirksnamen Pankow geht weiter. Rund 8500 Unterschriften haben die Betreiber des Internetportals für Jugendliche, "Narra.

Der Protest gegen den Bezirksnamen Pankow geht weiter. Rund 8500 Unterschriften haben die Betreiber des Internetportals für Jugendliche, "Narra.de", mittlerweile gesammelt. Doch die Bezirkspolitik bleibt unentschieden, ob es bei der umstrittenen Bezeichnung bleiben soll. Die Parteien sind zerstritten. Allein die Grünen haben vor der heutigen Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eine klare Ablehnung des neuen Namens signalisiert und wollen die Bürgerproteste zum Thema einer großen Anfrage an das Bezirksamt machen. Doch sie stellen lediglich 10 der insgesamt 89 Verordneten. Unbehagen angesichts der anhaltenden Proteste herrscht zwar auch unter den 35 PDS-Verordneten, wie der Geschäftsführer der BVV-Fraktion, Wolfram Kempe, deutlich machte. Doch das Zünglein an der Waage werden aller Voraussicht nach die 19 Verordneten der SPD-Fraktion spielen, von denen anfangs noch elf für Pankow waren. Doch ohne den Rückhalt der Basis wollen auch die Sozialdemokraten jetzt nicht mehr abstimmen: "Unsere Kreisdelegierten werden am 20. Februar neu entscheiden", sagte der Fraktionsvorsitzende Klaus Mindrup. Einzig die 24 Christdemokraten in der BVV stimmten von Anfang an geschlossen für Pankow. An Stoff für Auseinandersetzungen über dieses Thema wird es in der heutigen BVV indes nicht fehlen.

Zum einen hat die stellvertretende Fraktionssprecherin der Grünen, Julia Eckey, angekündigt, sie werde in der BVV Rederecht für engagierte Bürger und Unterschriftensammler beantragen. Zum anderen hat die CDU-Fraktion beantragt, dass Prenzlauer Berg künftig als Ortsteil weiterbestehen soll. Dies wäre womöglich ein Weg, den Namensstreit zu schlichten. Darin sieht sie sich mit Bezirksbürgermeister Alex Lubawinski (SPD) einig. Dieser kündigte unterdessen an, sich bei der BVG dafür einzusetzen, dass auch die U-Bahnstation Eberswalder Straße künftig Prenzlauer Berg heißen soll. "Das wäre dann der vierte Name für die Station, den ich erlebe", so der Kommentar des 72-jährigen Werner Zahn aus Prenzlauer Berg, der auf eigene Faust rund 2000 Unterschriften gegen den Namen Pankow gesammelt hat. "In meiner Kindheit hieß die Station noch Danziger Straße, dann Dimitroffstraße, jetzt heißt sie Eberswalder Straße - und bald Prenzlauer Berg?"

Ole Töns

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