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Berlin: Boygroup-Erpresser verurteilt

37-Jähriger wollte mit „Schmuddelfotos“ Geld machen

Ein Handy-Foto sollte kriminell „vermarktet“ werden. Davon war das Amtsgericht Tiergarten gestern im Prozess um unscharfe „Schnappschüsse“ auf einem Herrenklo, die angeblich ein Mitglied der Pop-Band „US 5“ zeigten, überzeugt. Die Aufnahmen hatte der 37-jährige Oliver van M. gemacht. Er hatte bestritten, dem Management der Boygroup mit der Veröffentlichung der „Schmuddelfotos“ gedroht und 150 000 Euro verlangt zu haben. Die Richterin aber hielt den Angeklagten für überführt. Sie verhängte wegen versuchter Erpressung eine Strafe von zehn Monaten Haft auf Bewährung.

Die Geschichte begann in der Nacht des 5. Dezember 2005 auf der Toilette des „Sage-Club“ in Mitte. Sänger und Mädchenschwarm „Richie“ verschwand auf dem Klo. Oliver van M. folgte ihm und zückte schließlich sein Foto-Handy. Der Hotelfachmann gab die heimlichen Aufnahmen später zu. Er habe gedacht, dass ihn sein damaliger Freund mit dem Sänger betrügen würde. „Ich wollte ihn mit den Fotos konfrontieren“, räumte M. ein. „Ich habe zwar einmal beim Management angerufen, aber kein Geld verlangt.“ Möglicherweise gehe die Tat auf das Konto eines seiner Bekannten.

Als der Fall kurze Zeit später bekannt wurde, hieß es, auf den Bildern sei „Richie“ zu sehen, den Kopf nach hinten gelehnt und vor ihm ein anderer Mann. „Richie“ stellte sofort klar: Er sei nicht schwul, ihm sei lediglich übel gewesen. Dass M. sein Handy einem Bekannten überlassen habe, sei widerlegt worden. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass M. Komplizen hatte. K.G.

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