
© Berliner Feuerwehr
Flammen unweit der JVA Berlin-Moabit: Erneut brennen Autos in der Nähe eines Gefängnisses
In der Nacht brennen in Moabit mehrere Autos. Die Feuerwehr löscht vier Fahrzeuge – muss aber Spezialkräfte hinzuziehen. Der Regierende Bürgermeister spricht von „feigen Anschlägen“.
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Erneut sind mehrere Autos in der Nähe eines Gefängnisses vermutlich angezündet worden. Vier Wagen brannten am Montagabend gegen Mitternacht in der Spenerstraße nahe der großen JVA Moabit, wie die Feuerwehr postete. Die vier Autos standen nicht nebeneinander, teilte die Polizei am Mittag mit. Am Rande eines Senatsbesuchs im Bezirk Mitte sprach Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) von „feigen Anschlägen“.
Als die ersten Feuerwehrleute eintrafen, brannten drei Wagen im Heckbereich, ein Auto stand komplett in Flammen. Zwei der Autos waren Elektrofahrzeuge, so dass die Feuerwehr mit Spezialtechnik löschen musste. Die Brände wurden schnell unter Kontrolle gebracht, sodass kein Kraftstoff austrat und die Batterien der E-Autos nicht beschädigt wurden.
Ob die mutmaßliche Brandstiftung auch im Zusammenhang steht mit mehreren Brandanschlägen aus der letzten Zeit auf Autos von Justizvollzugsbeamten, ist unklar. Die Polizei äußerte sich noch nicht – aber der Regierende Bürgermeister Kai Wegner. Demnach fahnden die Sicherheitsbehörden „mit Hochdruck“ nach den Tätern. „Wir werden alles daransetzen, die Straftäter in Gewahrsam zu bringen“, sagte er am Rande eines Besuches des Senats im Bezirk Mitte. Solange die Täter nicht gefasst seien, müsse es vor allem darum gehen, die Beschäftigten bestmöglich zu schützen.
In den vergangenen Monaten sind immer wieder Autos in der Umgebung von Berliner Gefängnissen in Flammen aufgegangen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus, wie ein Sprecher mitteilte. Das betraf das Gefängnis in Moabit, ebenso eines in Spandau, die große JVA Tegel sowie in Großbeeren am südlichen Stadtrand.
Am Sonnabend wurde auf der linksextremen Internetseite Indymedia ein Bekennertext veröffentlicht, in dem es hieß: „Wir übernehmen die Verantwortung für die jüngsten Brandanschläge auf Fahrzeuge der Justizvollzugsanstalten Berlin-Tegel.“ Und weiter: „Wir werden weiterhin gezielt Fahrzeuge der Beamten angreifen, bis die Behörden unsere Forderungen ernst nehmen. Wenn sich nichts ändert, werden wir den nächsten Schritt machen und die Beamten direkt bei ihnen Zuhause angreifen.“ Gefordert wird „eine lückenlose Aufklärung der Missstände in den Justizvollzugsanstalten“.
Laut einem RBB-Bericht vom Dienstag wird das Bekennerschreiben allerdings nicht als authentisch eingestuft. Zu dieser Einschätzung sei, wie es hieß, der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts gekommen. (dpa/Tsp)
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