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Gewalt an Schulen löst Besorgnis aus. (Symbolbild)

© Frank Hammerschmidt/dpa

Brandbrief von Eltern: Ministerium überzeugt: Vorgehen gegen Gewalt an Schule wirkt

Eltern schlagen in einem Brandbrief Alarm: Gewalt, Angst und Sprachbarrieren belasten eine Cottbuser Grundschule. Das Bildungsministerium verteidigt sein Vorgehen.

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Nach Gewaltvorfällen an einer Grundschule in Cottbus hat das Bildungsministerium Kritik zurückgewiesen, es kümmere sich nicht genügend um die Sicherheit der Schüler. „Die Maßnahmen brauchen Zeit, bis sie wirken, aber sie wirken“, sagte Bildung-Staatssekretär Hendrik Fischer in einer Landtagssitzung in Potsdam. Im Jahr 2025 wurden an der Grundschule mit 468 Schülern und in einem schwierigen sozialen Umfeld nach seinen Angaben acht Fälle von Körperverletzungen registriert.

Mehrere AfD-Abgeordnete warfen dem Bildungsministerium vor, es löse die Probleme nicht und sorge nicht für Sicherheit. Zudem hätten Schüler Angst, Gewaltvorfälle zu melden, hieß es von der Oppositionsfraktion. Die AfD geht von einer Dunkelziffer aus.

Mit einem Brandbrief hatten Eltern der Grundschule in Cottbus um Hilfe gebeten. Berichtet wird von Gewalt, Angst und Sprachbarrieren wegen eines vergleichsweise hohen Migrationsanteils. Die Schule gilt laut Fischer als sozial besonders belastet.

Fischer: Konflikte werden in die Schule hineingetragen

Der Staatssekretär erklärte, Konflikte würden in die betroffene Schule hineingetragen. Die Schule, die eine „tolle Arbeit“ mache, könne aber nur auf die Sicherheitslage reagieren, sie nicht lösen. Es gebe Kinder mit emotionalen und sozialen Auffälligkeiten. Bei ihnen könne es in bestimmten Situationen zur Überreaktion kommen. Die pädagogischen Herausforderungen konzentrierten sich an der Cottbuser Grundschule auf wenige Kinder. 

Zu den ergriffenen Maßnahmen sagte Fischer, es sei ein Sicherheitsdienst an der Schule eingesetzt. Polizei und Schulamt seien eingeschaltet. Es gebe zudem Projekte zur Gewaltprävention und regelmäßige Treffen einer Taskforce. Auch die Sprachstands-Feststellung - also eine verpflichtende Untersuchung vor der Einschulung - soll in Brandenburg um ein Jahr vorgezogen werden. 

Ministerium lehnt Migrations-Obergrenze ab

Vor wenigen Tagen hatte der SPD-Fraktionsvorsitzende Björn Lüttmann gesagt: „Hier muss jetzt sehr schnell gehandelt werden, und diese Zustände müssen abgestellt werden.“

Auf Fragen nach dem Aufenthaltsstatus gewalttätiger Kinder und möglichen Rückführungen antwortete Staatssekretär Fischer, die Ausländerbehörde sei involviert. Von einer Migrations-Obergrenze an Schulen hält er aber nichts: „Wir glauben, dass das rechtlich wenig Sinn macht.“ 

Nach einem deutlichen Anstieg 2023 sind die polizeilich registrierten Straf- und Gewalttaten an den Brandenburger Schulen im vergangenen Jahr etwas zurückgegangen. Im vergangenen Jahr ereigneten sich 3.209 Delikte, 156 weniger als im Jahr zuvor, wie das Bildungsministerium in Potsdam im März auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mitgeteilt hatte. 2022 hatte die Polizei 2.848 Fälle gemeldet.

© dpa-infocom, dpa:251218-930-441494/1

Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal.

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