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Berlin: Brandenburger Tor: Starker Kopf, schwache Füße

Am Brandenburger Tor drohten neue Risse - und das während der Sanierung. Um die Standsicherheit des Wahrzeichens zu gewährleisten, wird das Sanierungskonzept derzeit offenbar geändert.

Am Brandenburger Tor drohten neue Risse - und das während der Sanierung. Um die Standsicherheit des Wahrzeichens zu gewährleisten, wird das Sanierungskonzept derzeit offenbar geändert. Ursprünglich war geplant, zur Stabilisierung des Kopfbaus über den Durchfahrten ein acht bis zehn Tonnen schweres Stahl-Fachwerk einzubauen. Dies aber hätte zu Schäden geführt und die Statik des Tores gefährdet.

Das Fundament des Bauwerks ist, so hat sich herausgestellt, geschwächt, weil dort Leitungen verlegt wurden. Ein schwerer "Kopf" des Tores und "weiterhin krüppelige Füße", wie der frühere Landeskonservator Helmut Engel es gestern formulierte, hätten aber auch wegen der Bewegungen des Bauwerks Risse verursacht.

Aus dem Kreis der für die Sanierung Verantwortlichen war verlautet, es habe vor kurzem wegen dieses Problems eine "Krisensitzung" stattgefunden. Dem widerspricht Engel, der als Geschäftsführer der privaten Stiftung Denkmalschutz fungiert. Sie lässt das Wahrzeichen im Einverständnis mit dem Senat restaurieren und setzt dafür Sponsorengelder ein. Man habe lediglich eine "Qualitätsprüfung vorgenommen", sagt er. Nun sollen Balken und Dielen über den Durchfahrten stabilisiert werden. Engel sprach von einem "verbesserten Verfahren", das sich auf die Kosten - zuletzt wurden 4,9 Millionen Mark genannt - nicht auswirke. Die Sprecherin der Senatsbauverwaltung, Petra Reetz, sagte gestern, sie wisse nichts von neuen Problemen bein der Sanierung des Tores. "Wir gehen weiterhin von einer Bauzeit von anderthalb Jahren aus." Michael Pauseback von der Sanierungsfirma Caro nannte Gerüchte über Schwierigkeiten Unsinn. "Wir werden mit der Bauzeit auskommen". Eines der zur Tor-Reinigung eingesetzten Lasergeräte schaffe zwar nur anderthalb bis zwei Quadratmeter am Tag, aber es würden dafür jetzt auch mehrere Geräte eingesetzt. Es sei im übrigen von vornherein geplant gewesen, an bestimmten Stellen ein besonderes und schonendes Sandstrahlverfahren einzusetzen, das mit besonders wenig Druck arbeitet.

C. v. L., akr

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