Warnstreik: BVG: Fahrgäste müssen mit Einschränkungen rechnen
UPDATE Jetzt auch die BVG. Zum S-Bahn-Chaos kommt für Fahrgäste in Berlin nun ein Warnstreik bei Bussen, Straßen- und U-Bahnen hinzu. Sie sollen nach dem Willen der DBB Tarifunion am Dienstag in den Depots bleiben. Eine Hoffnung bleibt den Berufspendlern: Verdi beteiligt sich nicht am Ausstand.
Fahrgäste von Bussen, Trams und U-Bahnen müssen sich am Dienstag auf Einschränkungen einstellen. Die DBB Tarifunion rief rund 500 BVG-Fahrer dazu auf, die Arbeit ruhen zu lassen. Von Beginn der Frühschicht um 3 Uhr bis zum frühen Nachmittag soll es zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.
So wollen die Gewerkschaften die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen unter Druck setzen, und fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt, je nach Gehaltsstufe aber mindestens 110 bis 150 Euro erreichen. Die BVG-Beschäftigten hätten den Nahverkehr im vergangenen Jahr „am Leben gehalten“, sagte der Verhandlungsführer der DBB Tarifunion, Willi Russ in Anspielung auf die S-Bahn-Krise. Sie erwarteten deshalb jetzt ein „faires Angebot“.
Die BVG rechnet vor allem bei der U-Bahn mit Betriebsbehinderungen. Im Berufsverkehr könnten einzelne Fahrten durch Warnstreikaktionen ausfallen, doch größere Betriebseinschränkungen seien nicht zu erwarten, heißt es auf der Website des Unternehmens. Verdi, die stärkste BVG-Gewerkschaft, beteiligt sich nicht an dem Warnstreik. Die DBB hatte im vorigen Tarifkonflikt die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) allerdings Mitglieder hinzugewonnen. Vor zwei Jahren hatte die Gewerkschaft den Verkehr in Berlin für knapp zwei Wochen beinahe komplett lahmgelegt. Insgesamt beschäftigt die BVG nach eigenen Angaben mehr als 10.500 Mitarbeiter. (jg)