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Berlin: Cats gegen den Katzenjammer

Die Crew vom Musical-Theater gab ein Gastspiel im Tierheim in Falkenberg. Mehr als 10 000 Besucher kamen – und so mancher Kater fand ein neues Zuhause

Der Draufgängerkater „Rum Tum Tugger“ aus dem Musical „Cats“ sagt es. „Es hat keinen Zweck, wenn man laut ist mit einem der so gebaut ist wie ich“, singt der Mann im schwarzen Kostüm mit dem buschigen Schwanz. Mit Kätzchen sollte man eben liebevoll umgehen, das gilt für Fantasiefiguren wie für Samtpfötchen im wahren Leben. Das, was Sänger und Tänzer Michael Knese und seine „Cats“-Kollegin Cornelia Drese da am Sonntag in einem Tierheim-Saal auf die Bühne brachten, war also nicht nur bunte Unterhaltung, sondern zugleich eine Lektion in Sachen Psychologie. Es war das erste Mal, dass Mitglieder des Ensembles außerhalb des Musical-Theaters am Potsdamer Platz auftraten – zum Vorteil aller Beteiligten.

So freute den Vorsitzenden des Tierheim-Vereins, Volker Wenk, dass wegen des Benefiz-Gastspiels noch mehr Besucher ins ohnehin recht rege frequentierte Tierheim nach Falkenberg, Hohenschönhausen, kamen. Sonst sind es an einem Sonntag bis zu 3000 Menschen, gestern waren es fast vier Mal so viel. Katrin Geelhaar, 19, und ihr Mann gehörten dazu. Die beiden hatten extra eine „Cats“-CD mitgebracht – jetzt prangt auf der Scheibe auch ein Autogramm des Muskel-Katers „Rum Tum Tugger“. Wie es sich gehört, holte nicht nur Tierfreundin Katrin ihre Katzen aus dem Heim. Auch der 35-jährige, in den USA geborene und mit Familie in Schöneberg lebende Schauspieler hat ehemals im Heim lebenden Miezen ein neues Zuhause gegeben. Nun waren 26 Katzen zu vergeben, Charlie, Pinki und die anderen – gestern kamen erst einmal sieben von ihnen in den Katzenkorb eines neuen Besitzers.

Der Benefiz-Bitte des Tierheims war die „Cats“-Crew gern gefolgt, schließlich konnte man auch dank der Fototermine und Schminkaktionen vor Publikum in eigener Sache schnurren. Für künftige Kooperationen dieser Art ist indes Ideenreichtum gefragt. 600 Tiere leben in Falkenberg – auch Rennmäuse, Chinchillas und Ratten. Vielleicht hilft bei den Hunden ja die Filmcrew von 101 Dalmatiner.

Annette Kögel

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