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Berlin: Clausnitzer geht vorzeitig, weil Gerster es so will

Eigentlich wäre der Chef des Landesarbeitsamtes erst zum Jahresende in den Ruhestand getreten – Kritik am Führungsstil der Bundesanstalt

Der Präsident des Landesarbeitsamtes BerlinBrandenburg, Klaus Clausnitzer, verlässt die Behörde Ende April. Der 64-Jährige geht in den um einige Monate vorgezogenen Ruhestand. Ursprünglich hatte Clausnitzer, der seit 1996 an der Spitze des Landesarbeitsamtes steht, seinen Posten mit Erreichen der Altersgrenze zum Jahresende freimachen wollen. Die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg mit Behördenchef Florian Gerster verlangte jedoch ein früheres Ausscheiden. Dieses Ansinnen stieß bei leitenden Mitarbeitern im Landesarbeitsamt und den Berliner Arbeitsämtern auf wenig Verständnis. Man bemängelte Gersters Führungsstil. Dieser habe nie die Kommunikation zu der Spitze des Landesarbeitsamtes gesucht. Ein Nachfolger für Clausnitzer steht noch nicht fest.

Die Arbeitsämter in Berlin stehen erneut vor einer Umstrukturierung, die Clausnitzer jetzt noch auf den Weg gebracht hat. Geplant ist nach den Worten seines Stellvertreters, Karl-Peter Fuß, die Zahl der Ämter zu reduzieren. Künftig sollen sich drei statt der bisher fünf Ämter um die derzeit rund 313 000 Arbeitslosen in Berlin kümmern. Dieser Organisationsvorschlag muss noch von der Selbstverwaltung des Landesarbeitsamtes abgesegnet werden. Ziel ist es, einheitlichere Bedingungen für den Berliner Arbeitsmarkt zu schaffen. Diese Maßnahme stößt auf Gegenliebe bei Gerster, der ebenfalls für eine Reduzierung der Ämter plädierte. Bereits im vergangenen Jahr waren die Arbeitsämter Nord und West zusammengelegt worden. Nach Fuß’ Angaben sind Berlins Ämter auf gutem Wege, die Reformvorschläge nach dem Hartz-Konzept umzusetzen. So habe man das Ausschreibungsverfahren für die „Personalservice-Agenturen“ begonnen, mit denen ein Prozent der Arbeitslosen über Zeitarbeit vermittelt werden sollen. sik

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