Von Tag zu Tag: Dagobert
Ulrich Zawatka-gerlach erinnert an die Gefahren eines leeren Geldspeichers
Jeder Kenner des hübschen Städtchens Entenhausen weiß, wie Dagobert Duck seine Tage verbringt. Am liebsten hüpft er in seinem Geldspeicher vom Dreimeterbrett in ein Meer von gülden glitzernden Münzen und bunten Scheinen. Nur gelegentlich holt er sich dabei eine Beule – weil der Speicher leer ist. Dann waren die bösen Panzerknacker am Werk und haben alles leer geräumt, und weil der alte Duck das nicht wahrhaben will, springt er trotzdem. Eine ungesunde Mentalität, die Beulen hinterlässt. Nicht nur in Entenhausen, sondern auch im hübschen Städtchen Berlin. Alle freuen sich jetzt über den überraschenden Steuersegen, und manche kriegen immer noch nicht mit, dass sogar ohne Panzerknacker das schöne Geld gleich wieder in den Gulli rinnt. 2,5 Milliarden Euro mehr bis 2012. Herrlich! Aber so viel Geld muss Berlin jedes Jahr nur für Kreditzinsen zahlen. Zinsen für eine Schuldenlast von über 60 Milliarden Euro. Eine Zahl, vor der jeder Finanzpolitiker demütig in den Staub des leeren Geldspeichers sinken sollte. Mache sich im sexy armen Berlin, weder vor noch nach der Wahl 2011, bitte niemand mehr zum Dagobert.