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Berlin: DAS DENKZEIT-TRAINING

1999 startete an der Freien Universität Berlin ein Forschungsprojekt. Es vergleicht drei unterschiedlicher Methoden, Jugendliche vor einer kriminellen Karriere zu bewahren: die klassische Bewährungshilfe, soziale Trainingskurse durch Freie Träger und eben das neue „Denkzeit“Training.

1999 startete an der Freien Universität Berlin ein Forschungsprojekt. Es vergleicht drei unterschiedlicher Methoden, Jugendliche vor einer kriminellen Karriere zu bewahren: die klassische Bewährungshilfe, soziale Trainingskurse durch Freie Träger und eben das neue „Denkzeit“Training. Laut Projektleiter Jürgen Körner seien alle drei Methoden wirksam – doch die Rückfallhäufigkeit sei bei der Denkzeit-Methode deutlich am geringsten.

DIE ZIELGRUPPE

Das Training richtet sich ausschließlich an Jugendliche, die schon mehrfach straffällig geworden sind. Rund 90 Prozent von ihnen stammen aus schwierigen Familienverhältnissen. Die meisten haben keinen Schulabschluss, die Eltern sind häufig arbeitslos. In der Regel haben die Jugendlichen aufgrund mangelnder Förderung in der Kindheit kaum Gelegenheit gehabt, die Fähigkeiten zu entwickeln, die vor einer kriminellen Karriere schützen – Mitgefühl etwa.

DIE ERFOLGE

Vor der Studie war jeder der Jugendlichen durchschnittlich knapp viermal pro Jahr straffällig geworden. Nach dem Denkzeit-Training ist jeder zweite der Jugendlichen einmal straffällig geworden. Die Rückfallquote sei damit signifikant niedriger als bei den anderen Methoden, sagt Körner. Nach Abschluss des Denkzeit- Trainings geht die Arbeit für die Forscher weiter: Sie kontrollieren anhand des Strafregisters der Jugendlichen langfristig, ob sie wieder rückfällig werden.tabu

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