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Baustelle Gesundbrunnen. Es gibt schon noch einiges zu tun am Empfangsgebäude des neuen Bahnhofs.

© Thomas Splittgerber

S-Bahnhof Gesundbrunnen: Das Empfangsgebäude wird erst 2015 fertig

Im kommenden Jahr soll das Projekt S-Bahnhof Gesundbrunnen abgeschlossen werden - mit neun Jahren Verspätung.

Im Bahnhof Gesundbrunnen müssen sich Fahrgäste weiter gedulden. Erst im Januar 2015 sollen die gesperrten Zugänge vom Hanne-Sobeck-Platz an der Badstraße zu den Bahnsteigen wieder freigegeben werden. Sie sind wegen des Baus eines Empfangsgebäudes seit Januar 2014 geschlossen. Die Arbeiten hatten bereits 2013 begonnen und sollten Anfang 2014 beendet sein; jetzt nennen die Planer das zweite Quartal 2015 als Ziel. Auch die Baukosten sind von einst geschätzten 7,4 Millionen Euro auf 11 Millionen Euro gestiegen; mit allen Nebenkosten werden es nach Angaben der Bahn sogar 14 Millionen Euro sein.

Dafür entstehe aber auch „ein würdiges Entrée“ zu den Bahnsteigen, sagte am Freitag Friedemann Keßler, der Leiter des Regionalbereichs Ost vom Bahnbereich Station &Service. Ein 7400 Quadratmeter großes Dach mit Oberlichtern überspannt den Platz, darunter befinden sich zwei geschwungene gläserne Gebäudetrakte, in die neben den Bahnbereichen auch elf Geschäfte und Gastronomie einziehen – unter anderem eine Apotheke, ein Biomarkt, eine Buchhandlung und ein Bäcker. Auch eine Burgerkette sowie mehrere Imbisse und ein Café haben Mietverträge erhalten. Die meisten werden auch sonntags offen sein.

Von November an sollen sie ihre Flächen nach eigenem Bedarf ausbauen, kündigte Keßler an. Je nach Baufortschritt werden die Geschäfte nach und nach öffnen; die ersten sollen Anfang 2015 Kunden begrüßen. Danach folge im Bahnbereich der Endspurt, sagte Keßler. Dann erhalte auch der Querbahnsteig vor den Zugängen zu den Bahnsteigen seinen endgültigen Belag; vorher gibt’s dort nur ein Provisorium. Man bemühe sich, dass für die Abschlussarbeiten am Belag die Zugänge nicht erneut gesperrt werden müssen, sagte Keßler.

Auf den Bau eines klassischen Bahnhofsgebäudes habe man verzichtet, um den Bahnhof nicht vom Umfeld abzuschotten, sagte Keßler weiter. Der offene Platzcharakter solle erhalten werden. Dass Fahrgäste beim Weg zum Bahnsteig gelegentlich vom Wind begleitet werden können, nehme man in Kauf.

Der Bahnhof war nach einem Umbau zusammen mit dem Hauptbahnhof und dem Bahnhof Südkreuz im Mai 2006 in Betrieb gegangen. Ursprünglich sollte es auch ein „richtiges“ Bahnhofsgebäude geben – mit vielen Geschäften. Doch das benachbarte Gesundbrunnen-Center eröffnete früher; die Pläne der Bahn zerschlugen sich. Jahrelang tat sich dann nichts; nur ein öder asphaltierter Vorplatz empfing die Fahrgäste.

Erst sechs Jahre später entschloss sich die Bahn, doch ein Empfangsgebäude zu bauen. Immerhin steigen hier nach Bahnangaben täglich mehr als 100 000 Menschen in Züge ein oder aus. 30 Fern- und 90 Regionalzüge halten hier; hinzu kommen rund 1000 S-Bahnen.

Und wenn alles fertig ist, gibt’s auch ein großes Fest.

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