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Berlin: Der Neubau beherbergt neben einer Kirche auch Caritas, Bank, Hotel, Redaktion und Restaurant

Mit einem Festakt am heutigen Sonnabend und am Sonntag weiht die katholische Kirche ihr neues Zentrum in der Hannoverschen Straße 5 ein. Neben der Akademie soll es das Katholische Büro als Repräsentanz der Deutschen Bischofskonferenz beherbergen, die Außenstelle des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, eine Vertretung des Deutschen Caritas-Verbandes, die Berlin-Redaktion des Rheinischen Merkur und eine Filiale der Pax-Bank.

Mit einem Festakt am heutigen Sonnabend und am Sonntag weiht die katholische Kirche ihr neues Zentrum in der Hannoverschen Straße 5 ein. Neben der Akademie soll es das Katholische Büro als Repräsentanz der Deutschen Bischofskonferenz beherbergen, die Außenstelle des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, eine Vertretung des Deutschen Caritas-Verbandes, die Berlin-Redaktion des Rheinischen Merkur und eine Filiale der Pax-Bank.

Die katholische Kirche "Sankt Thomas von Aquin", benannt nach dem Kirchenlehrer des Mittelalters, ist die erste, die in Berlin nach der Wende neu gebaut worden ist. Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Lehmann, wollen sie am Sonntag um zehn Uhr einweihen. Daneben gibt es in dem Zentrum ein Hotel und ein Restaurant namens "Aquin" - besagter Kirchenlehrer war bekannt für seine Leibesfülle. Das bietet sich geradezu für den Frühschoppen an - nach dem Gottedienst um 12 Uhr, der ab dem 19. Dezember jeden Sonntag in der Akademiekirche gefeiert werden soll.

Zwei Jahre lang wurde an dem Neubau auf dem ehemaligen katholischen Friedhof der Stadt gebaut. Die rund 40 Millionen Mark Baukosten musste die Erzbischöfliche Vermögensverwaltungs GmbH aufbringen. "Keine Kirchensteuermittel", erklärt deren Leiter Ernst-Heinrich Freiherr von Bernewitz. Man habe den Neubau über Kredite finanziert. Ein gewaltiges Projekt für die Erzdiözese Berlin-Brandenburg. Das Projekt war nicht unumstritten. "Manche waren dafür, das wertvolle Grundstück mitten im Zentrum Berlins zu versilbern", sagt Susanna Schmidt, Direktorin der Katholischen Akademie. Deren Ziel sei es, "mitten in der Stadt zu sein - nicht in vornehmer Abgeschiedenheit auf dem Land", sagt sie. Besonders Werner Remmers, Gründungsdirektor der Hauptstadtakademie, habe sich für das 1991 zurück übereignete Grundstück als Standort eines katholischen Zentrums eingesetzt.

Susanna Schmidt ist die erste Frau an der Spitze einer katholischen Akademie in Deutschland. Schmidt löste 1998 Werner Remmers ab. Die aus Bamberg stammende Theologin und Literaturwissenschaftlerin hat, bevor sie 1997 stellvertretende Leiterin der Akademie wurde, bei der bischöflichen Studienstiftung Cusanuswerk in Bonn gearbeitet. "Gespräch mit Politikern, Dialog mit Menschen anderer Religionen und Atheisten und die religiöse Frage in der Öffentlichkeit wachhalten", beschreibt sie die Aufgaben der Akademie. "Keine Lobby-Arbeit", dafür sei dann das Katholische Büro zuständig. Dass das Haus eine repräsentative Funktion für die gesamte katholische Kirche habe, bestreitet Schmidt nicht, eine "Bundesakademie" wolle man aber nicht sein.

Eine Woche lang soll nun gefeiert werden. Am Dienstag, den 7. Dezember, findet um 19 Uhr eine Diskussion zum "Mauerfall aus internationaler Sicht" statt. Auf dem Podium sitzen unter anderem der polnischen Botschafter Andrzey Byrt und der Botschafter der USA, John C. Kornblum. Am Donnerstag, den 9. Dezember diskutieren um 19 Uhr ein Vertreter des Islam, des Judentums und der katholischen Kirche über den Fortschritt zwischen den Religionen. Mit einem Tag der Offenen Türe am Sonntag, den 12. Dezember, endet die Woche. Nach dem Gottesdienst um 10 Uhr und einem Unterhaltungsprogramm folgt um 15 Uhr ein Adventskonzert.

Raoul Fischer

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