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Berlin: Die Fans im Trockenen

Montage des Daches am Olympiastadion hat begonnen

Beim HerthaSpiel am Sonnabend gegen 1860 München könnten sich 800 Zuschauer in Block 25 und 26 wie Premierengäste fühlen. Sie dürften die Ersten sein, die im Fall von Schnee oder Regen im Trockenen sitzen. Geschützt von jenem hauchdünnen, aber extrem dichten, reißfesten teflonbeschichteten Glasgewebe, mit dessen Montage gestern begonnen wurde. Mehrmals hatte der Termin wegen der Kälte verschoben werden müssen.

Auch am Dienstag war es dafür nicht ideal. Mindestens fünf Grad Außentemperatur braucht die Folie, um gut verlegt werden zu können. Die Baufirma Walter-Bau, die im September, dann im Oktober und wieder im November den Dachfolien-Termin verschoben hatte, wollte sich vom Gefrierpunkt gestern nicht erneut entmutigen lassen. Sie wärmte vor der Montage die Membrane – das Wort Folie wird nicht so gern gehört – in speziellen Containern auf 30 Grad auf. Auf einem Teil des neuen Dach-Stahlgerüstes lag die Haut dann wie eine Teppichrolle. Die 25 Monteure, die sie zu entrollen begannen, sahen aus wie Artisten in der Zirkuskuppel. Dass die Männer oben mit Seilen gesichert waren, ließ sich nur ahnen, und die Walter-Bau versicherte, dort oben arbeiteten schwindelsichere Bergsteiger-Experten.

Die Haut sah hellbraun aus. In den nächsten Monaten soll die Farbe immer mehr ausbleichen. Bis zum Pokalfinale Ende Mai sollen 13 Dachfelder – eine Stadionhälfte bis zur Anzeigetafel – mit der Folie überspannt sein. Unter jedem Feld haben dann rund 800 Zuschauer Platz. Ist die obere Folie montiert, muss noch eine untere folgen. Fertig soll das gesamte Dach Ende Juni nächsten Jahres sein.C. v. L.

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