zum Hauptinhalt

Berlin: Die Knöllchen-Händler

Neben den Branchenriesen stellen auf der Grünen Woche auch Hunderte Kleinunternehmer aus. Viele haben gute Ideen und stecken viel Liebe in ihr Produkt.

Neben den Branchenriesen stellen auf der Grünen Woche auch Hunderte Kleinunternehmer aus. Viele haben gute Ideen und stecken viel Liebe in ihr Produkt. Einen präsentieren wir täglich. Heute: die Berliner Oliver Rotter, 36, und Christian Schiffer, 36, Blumenzwiebelhändler.

Früher waren Oliver Rotter und Christian Schiffer Maschinenschlosser. Von Blumen wussten sie damals nur, dass man sie der Freundin in die Hand drückt, wenn sie sauer ist. Aber Maschinenschlossersein fanden sie dann doch schnell blöd. Den ganzen Tag mit Blick auf einen dreckigen Motor... Oliver Rotter ging also zum Messearbeitsamt, wollte eigentlich nur einen schnellen Job, geriet an holländische Blumenzwiebelhändler – und irgendwie wuchsen die schmuddeligen Knöllchen ihm ans Herz. „Da steckt man so ’ne olle, dreckige Rübe in die Erde, und raus kommt: ein bunter Busch“, sagt er. Außerdem sei es ein fröhliches Geschäft. Die Kunden, die sich den Frühling kaufen, haben immer gute Laune. Vor einem halben Jahr hat Rotter sich deshalb mit seinem Freund Christian selbständig gemacht. Seitdem verkaufen sie auf Messen, auf Berliner Straßenfesten und Wochenmärkten Blumenzwiebeln.

Schiffer und Rotter haben ein Konzept. Sie wissen: Die wenigsten Berliner haben einen Garten. Bei ihnen finden Großstädter also balkontaugliche Ranunkeln, Begonien, Fresien und Anemonen (15 Stück für drei Euro). Aber auch „Amaryllis, die fürstliche Zimmerpflanze“, drei Euro die Knolle. Und zwar unverpackt. Die Kunden dürfen selber graben in den Zwiebelhügeln, dürfen tasten und fühlen. Taschentücher sind gratis. rcf

Rotter und Schiffer haben Stand 111 in Halle 1.2. Nach der Messe sind sie donnerstags auch auf dem Wittenbergplatz zu finden.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false