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Berlin: Die Opfer erniedrigt

Bewährungsstrafe für 17-Jährige nach Überfallserie

Das hübsche Gesicht konnte ohne sichtbaren Anlass aggressive Züge bekommen. Julia (Name geändert) raubte mehrere Jugendliche und auch einen Kleindealer aus. Vor dem Landgericht gelobte die 17Jährige Besserung. Die Richter wollten ihr eine Chance geben und verhängten gestern eine Jugendstrafe von 18 Monaten auf Bewährung. Zudem muss Julia 300 Stunden Freizeitarbeit leisten und an einem Anti-Gewaltseminar teilnehmen.

Es ging im Prozess um eine Serie von drei Überfällen. Das Motiv war „Macht und Demütigung“, waren die Richter überzeugt. Die Beute habe nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Im September letzten Jahres hatte Julia es am U-Bahnhof Rudow auf einen 17-Jährigen abgesehen. „Er sah aus wie ein Neonazi und trug einen Baseballschläger“, sagte sie vor Gericht. Sie hatte eine größere Gruppe in ihrem Rücken und verlangte von ihm den Schläger, trieb den Jugendlichen damit in das Rudower Fließ und nahm ihm einen Discman ab. Einen Monat später belästigte Julia erneut am U-Bahnhof Rudow zwei Mädchen. Diesmal war eine Freundin an ihrer Seite. Sie habe einem Mädchen in den Bauch getreten, sagte die Angeklagte. Wieder wollte sie andere nach ihrer Pfeife tanzen lassen. „Macht mir den Hampelmann“, forderte sie. Schließlich überfiel sie mit einem 20-jährigen Kumpel einen Kleindealer in seiner Wohnung. K. G.

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