zum Hauptinhalt
 Der Bücherschrank am Alfred-Scholz-Platz wird beständig mit neuen alten Exemplaren versorgt – kistenweise bringen Ehrenamtliche Bücher auf einem Wägelchen dorthin. 

© Justus Wilke

Tagesspiegel Plus

Die Reise der Bücher: Lesen für Alle – Ein Bücherschrank in Berlin Neukölln

Wer spendet ausgelesene Bücher? Und wer nimmt sie mit? Unser Autor hat einen öffentlichen Bücherschrank in Berlin-Neukölln beobachtet.

Von Justus Wilke

J. K. Rowling steht stumm im Berliner Feierabendtrubel neben Heinrich Böll, Isabel Allende und Hermann Hesse. Sie alle warten darauf, abgeholt zu werden. Eine Glastür trennt sie von den vorbeieilenden und -fahrenden Berliner:innen. Nein, natürlich nicht die Autor:innen selbst, sondern leicht zerlesene Exemplare ihrer Werke. Auf einmal bleibt ein junger Mann vor ihnen stehen. Er trägt Sonnenbrille, schicke Schuhe, ein dunkles Jackett und eine Leinwand unter dem Arm. Er blickt eine Weile konzentriert auf die Buchrücken, öffnet dann die Tür des Bücherschranks und greift nach Stendhal. Er prüft das Buch einen Moment lang, stellt es schließlich zurück und geht weiter – ohne Lesestoff.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true