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Von Tag zu Tag: Die Toten Hosen auf Maximum
Der Kölner Kardinal Woelki dreht gern die Punkmusik auf laut. Fatina Keilani freut sich über Ruhestörung im Herbst
Stand:
Ach, du trüber November. Beginnst mit Allerheiligen und Allerseelen, endest mit Volkstrauertag und Totensonntag, deine Tage sind oft dunkel und kalt, eigentlich bist du ein Monat der Einkehr und Besinnung. Doch wer sagt, dass das leise passieren muss? Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki – bis 2014 Erzbischof von Berlin – hat sein eigenes Mittel: Er hört die Musik der „Toten Hosen“ auf Maximum.
Der Kardinal sagte der „Rheinischen Post“ dass er bei seinem Lieblingslied „Hier kommt Alex“ den Lautstärkeregler „dann auch schon mal in den Begrenzer“ drehe. Die „Hosen“ sind nach Woelkis Ansicht „einfach super“. Ein Spaßlied ist „Alex“ wahrlich nicht. Es enthält durchaus Gesellschaftskritik, Alex ist ein brutaler Schläger, und auch der „liebe Gott“ kommt drin vor – als einer, der nichts verhindert. Woelki weiß die Gesellschaftskritik zu schätzen. Künstler gehörten zu den ganz sensiblen Detektoren einer Gesellschaft, so der Kardinal.
Die „Hosen“ haben übrigens auch kompatiblere Texte im Angebot, etwa im Song „Gott vergibt“ vom Album „Wannsee“. „Gott vergibt, das Leben nie, alles kommt zu dir zurück“ heißt es darin.
Nun schreien gleich welche: Punk ist tot! Nur weil der Kardinal ihn hört. Das ist zu kurz gedacht. Kennzeichen des Punk sind: provozierendes Aussehen und nonkonformistisches Verhalten.
Also ist Woelki – Punk.
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