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Berlin: Die vergilbten Seiten

Berliner Branchenbuch von 1925 wiederentdeckt

Vor 80 Jahren erschien in Berlin das erste Branchenbuch. Gestern wurde es im Rahmen des Jubiläums im Verlagshaus erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Um das erste Buch zu erstellen, wurden 1925 mehr als 300 000 Fragebögen an Berliner Firmen versandt und bearbeitet. Die erste Ausgabe wurde nach „einjähriger Suche jetzt in der Berliner Staatsbibliothek entdeckt“, sagte Hartmut Engel, Geschäftsführer des BranchenbuchVerlages BFB. Das Branchenverzeichnis liest sich streckenweise wie ein Geschichtsbuch der Stadt. So findet sich 1925 unter der Rubrik „Kunstmaler“ auch der Name Max Liebermann.

Auch das veränderte Konsumverhalten der Berliner spiegelt sich wider: 1200 Schlachtereien gab es damals in Berlin, heute sind es nur noch 170 Einträge. Dagegen wird man heutzutage wohl kaum noch den Eintrag eines „Backfischausstatters“ oder „Gurkeneinlegebetriebes“ im Branchenbuch finden.

Dafür kamen neue Berufe dazu, etwa der „Industriekletterer“, den es lediglich in der DDR gab. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten zeigt sich, dass Berlin „gefragt“ bleibt, da die Brancheneintragungen insbesondere im Medienbereich zunehmen. Im Jahr 1996 hatten die „Gelben Seiten“ ihren ersten Internetauftritt, zeitgleich gab es das Branchenbuch auf CD-Rom. Die Berliner „Gelben Seiten“ haben heute eine Auflage von 850 000 Stück. In der aktuellen Ausgabe 2005/06 wird es eine Neuerung geben: Der Index erscheint erstmals bilingual in deutscher und in englischer Sprache. Ho

Das aktuelle Branchenbuch im Netz:

www.gelbe-seiten.de

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