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Digitales: Lübbenau bekommt neues Rechenzentrum
Der Spatenstich steht kurz bevor. Der Plan: sechs Module, ein Campus und 200 Megawatt. Warum baut die Schwarz-Gruppe ein Rechenzentrum in Brandenburg?
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In Lübbenau wird ein Rechenzentrum gebaut. Mit einem Spatenstich an diesem Montag (17. November) beginnt der Bau des groß angelegten Projekts der Schwarz Gruppe und damit der Muttergesellschaft von Lidl und Kaufland. Dabei soll es sich um eine Art Campus mit sechs voneinander unabhängigen Modulen handeln. Diese Struktur soll eine hohe Zuverlässigkeit am Standort ermöglichen.
Insgesamt sind 200 Megawatt Leistung geplant, wie der Konzern weiter mitteilte. Erste Kapazitäten will das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte 2027 bereitstellen. Es wird das erste Schwarz-Rechenzentrum in Brandenburg. Bisher lag der Schwerpunkt laut Konzern im Raum seines Hauptsitzes bei Heilbronn.
Der Konzern sieht in Brandenburg einen strategisch geeigneten Standort. Ausschlaggebend seien die gute Versorgung mit grünem Strom, ausreichend verfügbare Flächen für weiteres Wachstum, der Zugang zu qualifiziertem Personal und eine starke infrastrukturelle Anbindung. Ein besonderer Vorteil sei die unmittelbare Nachbarschaft zum Heizkraftwerk der Stadt- und Überlandwerke Luckau-Lübbenau, das die entstehende Abwärme des Rechenzentrums nutzen könne.
„Rückgrat der Digitalisierung“
Der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen zufolge sind Rechenzentren das „Rückgrat der Digitalisierung“. „Sie liefern die Rechen- und Speicherleistung, auf der heute nahezu alle Abläufe in Wirtschaft, Verwaltung und Alltag beruhen“, sagte Allianz-Sprecher Béla Waldhauser. „Ob Echtzeit-Transaktionen im Finanzwesen oder elektronische Patientenakten – jede datengetriebene Anwendung setzt eine sichere, skalierbare Infrastruktur voraus.“
Der Allianz zufolge ist Deutschland der führende Rechenzentrumsstandort in Europa. Demnach verfügen deutsche Rechenzentren derzeit über eine Gesamtleistung von rund 2,4 Gigawatt. Im internationalen Vergleich bleibe die Bundesrepublik aber deutlich hinter USA und China zurück. Demnach kommt die USA auf etwa 40 Gigawatt Rechenzentrumsleistung.
Die zentrale Lage in Europa, die Nähe zum Internetknoten in Frankfurt am Main und die stabilen Netze mit geringer Ausfallgefahr machten Deutschland attraktiv. Ein Minus sind laut der Allianz die hohen Stromkosten und die langandauernden Genehmigungsverfahren.
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