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Berlin: Drinks bleiben im Laden

Positive Bilanz des verstärkten Jugendschutzes

14 Monate nach dem Tod des Schülers Lukas W. durch ein Wetttrinken in einem Charlottenburger Lokal haben Bezirkspolitiker eine positive Zwischenbilanz der verstärkten Jugendschutzkontrollen in Lokalen, Läden und an Tankstellen gezogen. Seit Herbst wurde bei 14 Einsätzen kein illegaler Alkoholausschank oder Zigarettenverkauf an Kinder und Jugendliche festgestellt.

Für diese sei es aber trotzdem „relativ einfach“, an Alkoholika zu gelangen, sagten der Charlottenburg-Wilmersdorfer Jugendstadtrat Reinhard Naumann und Wirtschaftsstadtrat Marc Schulte (beide SPD): Das Hauptproblem seien „ältere Kumpel, die den Alkohol besorgen“. So wurden am Joachimstaler Platz 25 Jugendliche überprüft, die mit Alkoholflaschen in der Hand auf dem Weg in eine Disco waren. Laut Ordnungsamtsleiter Joachim Schwartzkopf beachten die Betreiber der Clubs in der Regel den Jugendschutz. „Deshalb trinken die Jugendlichen sich vorher warm.“ Vor wenigen Tagen ging es bei einem Einsatz auch um das Alkohol- und Rauchverbot auf Spielplätzen: Außer vereinzelten Rauchern fielen jedoch keine Verstöße auf.

Naumann und Schulte lobten die gute Zusammenarbeit mit der Polizei, die an der Mehrzahl der Kontrollen beteiligt war. Jetzt in der warmen Jahreszeit sollen Jugendliche verstärkt in Grünanlagen kontrolliert werden.

In Friedrichshain-Kreuzberg besteht seit Mitte Mai ein „Interventionsteam Jugendschutz“. Zum Auftakt wurden beim Karneval der Kulturen 60 junge Leute kontrolliert, die meist Caipirinha tranken. „Etliche waren jünger als 18 und 80 Prozent Mädchen“, sagt Ordnungsamtsleiterin Marlies Meunier. Gegen mehrere Getränkeverkäufer laufen nun Ordnungswidrigkeitenverfahren.

Um die Prävention zu verbessern, sollen in der City-West jetzt Plakate an Wirte und Händler verteilt werden, bei denen die wichtigsten Jugendschutzregeln stark hervorgehoben sind. Die üblichen Aushänge mit dem Volltext des Gesetzes seien nicht plakativ genug, heißt es. CD

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