Berlin: Drückeberger-Debatte: Die Autorin sagt...
Um die Mittagszeit bringt dieser Satz die Schaffenskraft auf Null. "Deine Geschichte kann heute nicht mit, leider kein Platz mehr da", sagt der Redakteur, der die Seiten für die nächste Zeitungsausgabe produziert.
Um die Mittagszeit bringt dieser Satz die Schaffenskraft auf Null. "Deine Geschichte kann heute nicht mit, leider kein Platz mehr da", sagt der Redakteur, der die Seiten für die nächste Zeitungsausgabe produziert. Daran ändert auch eine kurze Diskussion nichts. Der Artikel ist nicht an den Tag gebunden und kann am nächsten Tag erscheinen. Eigentlich doch schön, mehr Zeit für Recherche und Schreiben zu haben. Nicht für mich. Ich habe jetzt ein Problem. Die Inspiration ist weg. Der begonnene Artikel wird am Computer gespeichert, der Telefonhörer, wenn überhaupt, unwillig in die Hand genommen. Ich blättere lieber im Agenturverzeichnis und lese Meldungen über Sophie und das Königshaus oder siamesische Zwillinge aus Nepal. Das ist plötzlich viel interessanter. Ich gestehe: Ohne Druck bin ich unmotiviert. Müsste man es eventuell "faul" nennen? Aus der Tatenlosigkeit kann mich eigentlich nur ein Satz retten: "Uns ist eine Geschichte geplatzt, wir brauchen jetzt dringend deinen Artikel."
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sik